Bootloader: Grub erreicht Version 2.00
Der Bootloader Grub ist erstmals mit einer runden Versionsnummer freigegeben worden. Grub 2.00 enthält eine Reihe neuer Treiber, die auch Dateisysteme für Wechselmedien unterstützen. Erstmals ist ein Theme enthalten.

Nach fast zehnjähriger Entwicklungszeit erhält der Bootloader Grub offiziell die Versionsnummer 2.00. Passend zu der runden Versionsnummer haben die Entwickler zahlreiche neue Treiber integriert, die unter anderem weitere Hardware und Dateisysteme unterstützen. Außerdem bringt Grub 2.00 erstmals offiziell ein grafisches Theme namens Starfield mit.
Grub für neue Plattformen
Zu den neuen Plattformen, die Grub 2.00 unterstützt, gehört eine Portierung auf Itanium sowie ARCS, das auf SGI-Rechnern zum Einsatz kommt. Außerdem lässt sich der freie Bootloader auf der Mips-Portierung der virtuellen Maschine Qemu einsetzen.
Zu den neuen Treibern, die mit Grub 2.00 ausgeliefert werden, gehören die für die Host-Controller-Schnittstellen AHCI und EHCI sowie für serielles ESCC, IEEE1275 und EFI. Außerdem gibt es einen Netzwerkstack für Grubs Bios-, EMU-, IEEE1275- und EFI-Treiber, der DNS und die Datenübertragungsprotokolle TFTP und HTTP unterstützt. Die Interaktion mit der Bios-Alternative Coreboot wurde durch die Implementierung von VBE ebenfalls verbessert.
Unterstützung für weitere Dateisysteme
Grub 2.00 unterstützt auch eine Reihe neuer Dateisysteme, die unter anderem auf Wechselmedien eingesetzt werden. Dazu gehören Squash4 und ExFAT. Außerdem sind Treiber für die Partitionstabelle von Plan9 und DVH hinzugekommen. Weitere Treiber können mit Big-Endian und ODC sowie NEWC komprimierte Cpio-Archive und LZOP-Archive entpacken. Ferner kommt Grub2 mit den Dateisystemen Minix3fs und Big-Endian Minixfs sowie mit RomFS zurecht. Die Blockgröße auf Datenträgern muss nicht mehr zwingend 512 Byte betragen.
Verbesserungen gibt es in Grub 2.00 an zahlreichen Dateisystemtreibern. Der ZFS-Treiber kann beispielsweise mit Raidz 2 und 3 sowie mit gespiegelten und verschlüsselten Partitionen umgehen. Die Unterstützung für ZFS wurde auf Version 33 erhöht. Außerdem kann Grub 2.00 ZLE- und Gzip-Archive auf ZFS-Partitionen entpacken. Gleiches gilt für LZO-komprimierte Dateien auf Btrfs-Dateisystemen. Die aktuelle Version des Bootloaders erkennt Labels auf Apples HFS+-Dateisystem sowie Mtime-Einträge auf mit HFS formatierten Partitionen. Außerdem kommt Grub 2.00 mit LVM-Raids besser zurecht.
Mehr Startprotokolle
Neue Startprotokolle gibt es für Plan9, Freedos und Microsofts Ntldr sowie für Darwin 11, die Basis für Mac OS X Lion. Das Bootprotokoll PXE unterstützt Chainloading. Außerdem wurde der Chainloader so erweitert, dass er FAT- und NTFS-Partitionen im Speicher patchen kann, wenn diese einen inkorrekten Partitionsoffset enthalten. Grub 2.00 kann künftig auch selbst weitere Coreboot-Payloads starten.
Neben dem neuen Theme Starfield, der über Gfxboot geladen wird, wurde die Erkennung der Monitorauflösung über EDID verbessert. Das Standardmenü ist in Untermenüs aufgeteilt.
Die zahlreichen Änderungen haben die Entwickler in einer Ankündigungsmail zusammengefasst. Dort befinden sich auch Links zu dem Quellcode.
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@schnarchnase: gentoo hat sowas nicht :), und ich hab bisher meine grub.cfg einfach von...