Boon: Britische Finanzaufsicht legt Wirecard-Tochter lahm
In Großbritannien funktionieren viele Apps und Karten wegen der Insolvenz von Wirecard nicht mehr. Curve und Boon sind betroffen von der FCA-Anordnung, auch in Deutschland.

Die britische Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) hat die dortige Tochtergesellschaft von Wirecard angewiesen, alle regulierten Aktivitäten einzustellen. Millionen Menschen sind damit nicht mehr in der Lage, auf Geld zuzugreifen oder Zahlungen über Fintech-Apps zu leisten, die auf Wirecard-Technologie basieren, berichtet die britische Financial Times.
Die Behörde wolle verhindern, dass von Wirecard Card Solutions in Newcastle Vermögenswerte an die insolvente Muttergesellschaft übertragen werden. Am Freitagmorgen teilte die Financial Conduct Authority die Anordnung mit, "zum weiteren Schutz des Kundengeldes" den Betrieb vollständig einzustellen.
Die britische Wirecard-Tochter bietet dort die mobile App Boon an, die auf einer virtuellen Prepaid-Mastercard beruht. Boon Planet ist eine Art mobile Direktbank.
Das Unternehmen Curve hat alle Transaktions- und Geldtransferdienste mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Wirecard arbeitet seit dem Jahr 2016 mit dem Londoner Start-up zusammen, das sämtliche Bankkarten über eine App zu einer physischen Karte zusammenfassen wollte. Curve und Boon funktionieren auch in Deutschland nicht mehr.
Die japanische Softbank will die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY wegen deren Rolle im Skandal um Wirecard verklagen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel unter Berufung auf das Umfeld der Softbank. Das Finanzunternehmen hatte Wirecard im April 2019 angeboten, sich über eine Wandelanleihe zu beteiligen und eine Partnerschaft einzugehen. Softbank knüpfte sein Investment daran, dass ein testierter Jahresabschluss vorliegt und von der Hauptversammlung beschlossen wird. Das geschah am 18. Juni, nachdem Wirecards langjähriger Wirtschaftsprüfer EY die Bilanz abgezeichnet hatte - trotz Bilanzbetrugsvorwürfen gegen das deutsche Unternehmen.
Nachdem die Vorwürfe nicht abrissen, forderte Softbank Wirecard auf, einen Untersuchungsausschuss einzurichten und einen anderen Wirtschaftsprüfer als EY mit einer Sonderprüfung zu beauftragen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geht davon aus, selbst Opfer eines Betrugs zu sein, "an dem mehrere Parteien rund um die Welt und in verschiedenen Institutionen mit gezielter Täuschungsabsicht beteiligt waren".
Die Financial Times berichtet jedoch unter Berufung auf Personen mit Kenntnissen aus erster Hand, dass EY es mehr als drei Jahre lang versäumt haben soll, Kontoauszüge bei einer Bank in Singapur anzufordern, bei der nach Angaben von Wirecard rund 1 Milliarde Euro hinterlegt gewesen sein sollen.
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Softbank ist anders als der Name vermuten lässt, ein Hedge-Fond für Hochrisikogelder...
Genau, diese aufgeblähten Banken, mit ihren vielen Kontrollen und Betrugspräventionen...
Da hatte Liquidator Brunt aber eine weite Anreise ...
Vielleicht sollte der Autor erstmal recherchieren Becker er einen Artikel schreibt. Boon...
Meine Fresse, ist das nicht etwas fett aufgetragen?