Boeing: Verzögerungen bei der 777X mit sehr hoher Reichweite

Die Ultra-Langstrecke wird es mit der Boeing 777X erst später als geplant geben. Die 777-8 wird wegen der Probleme mit dem 737-Max-Programm und auch wegen Verzögerungen beim 777-9-Programm verspätet abheben. Das könnte Auswirkungen auf Qantas' London-Sydney-Verbindung haben.

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Das Schwestermodell der 777-9 wird nicht so schnell auf den Markt kommen.
Das Schwestermodell der 777-9 wird nicht so schnell auf den Markt kommen. (Bild: Yuli Seperi/Getty Images AsiaPac)

Boeing hat nicht mehr genug Kapazitäten für alle seine Flugzeug-Programme und wird die 777-8 deswegen erst einmal nicht weiterentwickeln, so die Nachrichtenagentur Reuters. Das ist eine weitere Verzögerung im 777X-Programm. Auch die größere 777-9, auf die sich Boeing vorerst konzentriert, ist noch nicht soweit.

Das Unternehmen hat dem Reuters-Bericht zufolge zunächst noch das Problem mit der 737 Max und dessen MCA-System zu beseitigen. Boeing steht unter enormen Druck und besonderer Beobachtung, nachdem zwei Flugzeuge dieses neuen Typs abgestürzt sind.

Die 777-8 hat dabei offenbar nicht die höchste Priorität, zumal das Interesse an dem zweistrahligen Jet nicht ganz so groß ist wie an der 777-9. Die Maschine ist trotzdem für Boeing und die Besteller wichtig, da sie für die Ultra-Langstrecke von besonderer Bedeutung ist. Die australische Fluggesellschaft Qantas sucht beispielsweise eine Lösung für das Abdecken der Strecke von London nach Sydney. Im Linienflug gelingt das derzeit noch nicht. Qantas betreibt mit Perth - London aber bereits eine sehr lange Strecke mit einer 787-9 mit teils über 17 Stunden Flugzeit in der größtenteils eng bestuhlten Maschine.

Derartig lange Flüge sparen einige Stunden Flugzeit, da auf die Zwischenlandung verzichtet werden kann. Sie sind allerdings nicht sonderlich effizient. Neben erhöhtem Crew-Bedarf und geringerer Nutzladung muss vor allem viel Treibstoff initial auf Reiseflughöhe gebracht werden. Das ganze kostet dann auch deutlich mehr Geld. Trotzdem ist das Angebot bisher ein Erfolg. So meldete Qantas einen Sitzladefaktor von 94 Prozent.

Qantas wollte eigentlich schon 2022 auch Sydney mit Europa verbinden. Damit das wirtschaftlich ist, braucht es aber eine sehr moderne Maschine. Singapore Airlines nutzt etwa eine A350-900 in der ULR-Variante (Ultra Long Range) für den derzeit längsten Linienflug zwischen Newark Airport und Singapore Changi Airport. Will Qantas seine Pläne beibehalten, bleibt dem Unternehmen wohl nichts anderes übrig, als den Airbus-Jet zu kaufen. Operativ dürfte das kein Problem sein, Qantas betreibt ohnehin eine gemischte Airbus-Boeing-Flotte in der Langstrecke und weder die B777 noch die A350 sind bisher Teil von Qantas. Qantas will sich trotzdem bis Ende dieses Jahres entscheiden, wie und ob die Verbindung von Sydney nach London aufgenommen wird. Laut Informationen von Reuters sieht es gut aus, dass Airbus die notwendigen Maschinen liefern wird. Noch ist allerdings nichts unterschrieben.

Bisher haben nur Qatar Airways und Emirates 777-8-Maschinen bestellt. Wie lange die Auslieferung sich verzögert, ist unklar. Das Schwestermodell 777-9 soll seinen Erstflug im Januar 2020 durchführen.

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