Boeing: Rollout der neuen 777X in wenigen Tagen

Noch im März 2019 wird Boeing sein neues Langstreckenflugzeug des Typs 777X-9 zeigen. Es wird der größte zweistrahlige Passagierjet und bis auf Weiteres die letzte große Entwicklung in der Passagierluftfahrt sein.

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Bald fliegt sie: die B777X-9.
Bald fliegt sie: die B777X-9. (Bild: Boeing)

Für den 13. März 2019 plant Boeing den Rollout der neuen Triple-Seven 777X-9. Es ist das erste fertige Flight-Test-Modell, das die Nachfolge des bei Fluggesellschaften äußerst beliebten Vorgängers 777 antreten wird. Die neue Maschine wird durch einige Veränderungen noch wirtschaftlicher sein. Kenntnisse aus der Produktion des Dreamliners werden zudem das Fliegen für Passagiere durch höheren Kabinendruck und höhere Feuchtigkeit verbessern.

Das Alleinstellungsmerkmal des Flugzeugs in diesem Luftfahrtsegment werden die ausklappbaren Flügel sein. Das wird derzeit vor allem beim Militär praktiziert, um Platz zu schaffen. In der zivilen Luftfahrt wird dies bei dem neuen Boeing-Design notwendig, weil sonst die Flughäfen nicht genug Platz haben. Eines der Entwicklungsziele war, dass die neue 777X mit Flughäfen kompatibel ist, die bereits die 777 aufnehmen können. Gleichzeitig wollte das Unternehmen aus Gründen des wirtschaftlichen Betriebs die Flügel vergrößern.

Beim Taxiing werden die Flügelspitzen um 90 Grad nach oben gestellt. Die Spannweite liegt dann bei 68 Metern. Bei Start, Reiseflughöhe und Landung sind die Flügel hingegen in ihrer vollen Länge mit 75 Metern Spannweite in Betrieb.

Bei vielen Fluggesellschaften wird die 777X dafür sorgen, dass die 747-400, die Queen of the Skies, am Boden bleibt. Die alten vierstrahligen Maschinen sind nicht mehr wirtschaftlich genug und die 777X kann immerhin 400 bis 425 Passagiere in Abhängigkeit der gewählten Konfiguration über 14.075 Kilometer weit befördern. Die neue 747-8i ist für 410 (drei Klassen) Passagiere und 800 Kilometer mehr Reichweite ausgelegt. Zum Vergleich: Lufthansa transportiert mit seiner A380 in vier Klassen insgesamt 509 Passagiere über 12.000 Kilometer.

Die 777X wird auch von Deutschland aus fliegen. Erstmals hat sich die Lufthansa für dieses Passagierflugzeug entschieden. 20 Maschinen wurden beim US-Hersteller Boeing bestellt, die erste wird schon zusammengebaut. Bisher zögerte die Lufthansa bei diesem Jettyp und kaufte bisher nur den Frachter für die Tochter Lufthansa Cargo sowie die alte 777 für die Schweizer Tochter Swiss. Stattdessen ist die Lufthansa einer der wenigen Betreiber der erfolglosen 747-8i, dem wohl letzten Passagiermodell der 50 Jahre alten Queen of the Skies.

Mit der 777X endet für die beiden größten Flugzeugbauer der Passagierluftfahrt auch vorerst die Ära der Neuentwicklungen. Bei Boeing steht für 2020 noch die Entscheidung an, ob das Unternehmen einen Nachfolger für die 757 entwickeln wird. Indienststellung wäre erst 2025. Doch Boeing zögert erstaunlich deutlich, wenn es um die mutmaßlich 797 genannte Maschine geht. Dabei verlangen gerade US-Kunden einen Nachfolger für ihre alternde 757-Flotte. Airbus hingegen hat seine Entwicklungen mit Redesigns, wie der A330neo und A320neo sowie der A350, weitestgehend abgeschlossen. Basierend auf dem 320er-Neo-Design gibt es noch Aktivitäten im Bereich der schon ausgelieferten Langstreckenvariante A321LR, die für die Atlantikquerung gut geeignet und damit ein Konkurrent der betagten 757 ist.

Trotzdem wird es in der Luftfahrt nicht langweilig. Aus China, Russland und Japan sind noch weitere Neuheiten zu erwarten, die allerdings nicht so groß wie eine A350 oder eine 777 sind.

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katze_sonne 13. Mär 2019

Nö, er hat ein Flugverbot für die 737 max 8 verhängt. Und jetzt? Weltbild zerstört?

nicoledos 13. Mär 2019

Comac (China) und Sukhoi (Russland) sind schon kräftig dabei. Siehe auch https://de...

nicoledos 13. Mär 2019

Für den Bereich, für den es gedacht war hat es sich bewährt. Er verschwindet, weil der...

Anonymer Nutzer 07. Mär 2019

Nein, die Gepäckablage samt Atemmasken und eben auch der Anschnallzeichen und...



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