Luftfahrt: Boeing will Belegschaft um zehn Prozent reduzieren
Ein Grund für Boeings schlechtes Quartalsergebnis ist die Coronapandemie. Aber sie ist nicht der einzige.

Jeder zehnte Mitarbeiter soll gehen: Boeing steckt schwer in der Krise. Bei der Vorstellung der Ergebnisse für das erste Quartal 2020 hat der US-Luftfahrtkonzern angekündigt, seine Belegschaft bis Ende dieses Jahres um zehn Prozent zu verkleinern.
Insgesamt sollen 16.000 Arbeitsplätze wegfallen. Ein Teil der Stellen soll durch natürliche Fluktuation abgebaut werden. Boeing-Chef Dave Calhoun kündigte aber auch Entlassungen an. Wie viele Entlassungen es geben werde, sei aber noch nicht klar. Das Unternehmen habe jedoch 70.000 Mitarbeitern Hilfen angeboten, wenn sie von sich aus kündigen, sagte Calhoun.
Boeing baut weniger Flugzeuge
Am härtesten wird es die Flugzeugsparte treffen: Dort werden 15 Prozent der Stellen abgebaut. Der Konzern will die Produktion der zwei Großraumpassagiermaschinen 777 und 787 Dreamliner drastisch verringern.
Boeings Verlust im ersten Quartal betrug im Kerngeschäft 1,7 US-Milliarden Dollar. Das war noch etwas mehr, als Analysten erwartet hatten. Ein Grund war, dass Fluggesellschaften ihre Bestellungen stornierten oder aufschoben. Zudem musste Boeing seine Produktionsstätten im US-Bundesstaat Washington wegen der Pandemie zeitweise schließen. Die Produktion wurde in der letzten Wochen des Quartals komplett eingestellt.
Allerdings ist die durch das Sars-CoV-2-Virus ausgelöste Pandemie nur ein Grund für Boeings schlechtes Quartalsergebnis. Die wirtschaftliche Situation von Boeing war auch vorher schon schlecht. Grund sind zwei Abstürze von Passagiermaschinen vom Typ Boeing 737 Max. Im vergangenen Jahr wurden mehr Flugzeuge storniert als bestellt.
Wegen eines Fehlers in der Flugsteuerungssoftware waren im Oktober 2018 und im März 2019 zwei Maschinen dieses Typs abgestürzt. Bei den Unglücken starben 346 Menschen. Danach wurde ein weltweites Flugverbot für die 737 verhängt. Der Bau des Typs wurde im Januar erst einmal eingestellt.
Neue Probleme bei der 737 Max
Der Konzern bekommt das Problem nicht in den Griff. Stattdessen werden immer neue bekannt: Anfang des Monats wurden bei der 737 zwei weitere Softwarefehler entdeckt. Die US-Tageszeitung Wall Street Journal berichtete in dieser Woche von einer Ermittlung gegen Boeing, weil in den Tanks und an anderen Stellen in Flugzeugen vom Typ 737 Max Fremdkörper gefunden wurden, die dort nicht hingehörten.
Probleme hat Boeing auch mit dem Raumfahrzeug Starliner. Dort ergab eine Untersuchung, dass bei der Softwareentwicklung Sicherheitsprozeduren umgangen wurden.
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Werden dann alle Mitarbeiter bei denen der Nachname mit A,B oder C beginnt, entlassen...
... Ihr hört ja sowieso nicht mehr auf sie. Dafür könnt Ihr dann noch ein paar weitere...