BMW: "Tesla hat Elektromobilität sexy gemacht"
BMW sei in einer guten Position bei der Elektromobilität. Allerdings würden Elektroautos nicht einfach Dieselfahrzeuge ersetzen können. Die sieht BMW-Produktmanagerin Hildegard Wortmann zu Unrecht in der Kritik.

Kein BMW kommt auf den Markt, der nicht vorher von Hildegard Wortmann abgesegnet wurde. Die oberste Produktmanagerin des Münchener Autobauers hat einen Hang zu schnellen Autos - gerade, wenn sie elektrisch sind. Wenn nur die Blitzer nicht wären.
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Handelsblatt: Frau Wortmann, Volkswagen beherrscht seit Monaten die Schlagzeilen. Merken Sie, dass der Emissionsskandal sich auf die Autobranche insgesamt auswirkt?
Hildegard Wortmann: Die Auswirkungen spürt die ganze Industrie. Es ist kein schönes Thema und es macht die Arbeit mit den Behörden und Regulatoren nicht einfacher. Man kann sich davon gar nicht entziehen, auch wenn man wie wir gar nicht davon betroffen ist.
Handelsblatt: Hat sich der Ton der Regulierer BMW gegenüber bereits verschärft?
Wortmann: Nein, das kann ich nicht sagen. Aber das Thema Emission wird viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Handelsblatt: Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft der Diesel-Technologie?
Wortmann: "Dieselgate" heißt es immer so schön. Ich bin der Meinung, man sollte es "VW-Gate" nennen. Diesel ist nach wie vor eine der effizientesten und besten Antriebstechnologien, die wir haben. Europa ist ohne Diesel unvorstellbar. Ein Grund, warum Europa bei den CO2-Emissionen deutlich unter denen der USA liegt, ist der hohe Diesel-Anteil.
Handelsblatt: Könnten nicht Elektroautos und andere alternative Antriebsformen die Diesel ersetzen?
Wortmann: Der Anteil an elektrischen Antrieben und Brennstoffzellen steigt sicherlich. Aber die Infrastruktur ist einfach noch nicht so weit, dass man die Technologien flächendeckend statt Diesel einsetzen könnte. Deshalb: Wenn man die richtige Diesel-Technologie hat - was ich für uns auf jeden Fall beanspruche - dann führt an Diesel gar kein Weg vorbei.
Handelsblatt: Wenden sich die Kunden in den USA oder in Europa von Dieselfahrzeugen ab?
Wortmann: Da merken wir weder in den USA noch sonst wo irgendeinen Effekt. Es gibt keine Kaufzurückhaltung, keine gesteigerte Präferenz für Benziner. Wer zum Beispiel am X5 Diesel interessiert war, der kauft ihn auch weiterhin. Dafür ist das Vertrauen in die Marke BMW und in unsere Technologie groß genug.
Handelsblatt: Sorgen Sie sich um den Ruf von "Made in Germany" oder "German Engineering"?
Wortmann: Da hoffe ich, dass es gelingt, mit vereinten Kräften die Kerbe sehr schnell wieder auszuwalzen. Und da helfen auch alle Kollegen entsprechend mit.
Handelsblatt: Denken Sie aufgrund des Skandals darüber nach, Ihre Elektrostrategie zu beschleunigen?
Wortmann: Unsere Strategie hat sich nicht geändert. Wir haben schon sehr früh mit BMWi die Weichen für die Elektromobilität gestellt und bauen das jetzt konsequent weiter aus. Ich glaube, wir sind sehr gut aufgestellt.
Handelsblatt: Der i3 ist jetzt seit zwei Jahren auf dem Markt. Wie wird er angenommen?
Wortmann: Zwei Jahre - das ist noch relativ kurz. Aber die Verkaufszahlen können sich sehen lassen. Wir liegen weltweit auf Platz drei, jedes zehnte elektrische Auto ist ein i3. Dieses Jahr haben wir mit den i-Fahrzeugen bis Ende September über 20.000 verkauft. In Deutschland war der i3 im vergangenen Jahr das am meisten verkaufte E-Auto.
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Tesla hat uns allen richtig gut getan |
Nichts. Aber es dürfte zwingende Voraussetzung für den Erwerb eines X6 sein.
Oh wirklich? Ich habe das eher so mitbekommen, dass die Tesla-Fahrer ein Appell per E...
nicht unbedingt - so ein Tesla Model S 'schluckt' auf der Autobahn bei gemässigter...
Hat aber das selbe Problem wie alle Elektro-Autos - wo bitte soll man das Teil aufladen...