Automatische Gesichtserkennung der Fahrer
Zu den aktuellen Entwicklungen in China passt auch der Vorschlag Zhous, die gebührenpflichtige Nutzung der Hochstraße automatisch per Gesichtserkennung oder Kennzeichenerkennung abzurechnen. Denn Überwachungskameras sind auf chinesischen Straßen allgegenwärtig. Inzwischen werden Verkehrsverstöße wie unerlaubtes Halten schon automatisch erfasst und die Strafzettel gleich auf das Handy gesandt.
Das neue Konzept macht deutlich, dass sich Autokonzerne wie BMW derzeit auf mehrfache Weise wandeln. So ist der chinesische Markt inzwischen so wichtig geworden, dass neue Ideen nicht aus Europa importiert werden, sondern gleich in eigenen Forschungslaboren an Ort und Stelle entwickelt werden. Das Tech Office des Münchner Konzerns in Schanghai soll Ende des Jahres rund 200 Mitarbeiter beschäftigen.
Gesichtserkennung in China kein Problem
Dabei geht längst nicht mehr darum, die eigenen Produkte beispielsweise sprachlich an den chinesischen Markt anzupassen. Gerade das Beispiel Gesichtserkennung macht deutlich, dass europäische Konzerne Konzepte übernehmen, die im Westen stark umstritten sind. Selbst eine nicht-identifizierende Gesichtserkennung im Supermarkt wird in Deutschland von zwei Dritteln aller Verbraucher abgelehnt. Datenschützer sehen sogar die Gesichtserkennung aus Sicherheitsgründen, wie derzeit im Berliner Bahnhof Südkreuz getestet, sehr skeptisch.
In China kommt noch hinzu, dass private Firmen angehalten werden sollen, ihre Nutzerdaten mit staatlichen Behörden zu teilen. Das solle unter anderem dazu dienen, Anwendungen zu Künstlicher Intelligenz und Big Data zu ermöglichen, berichtete der britische Guardian. Nicht auszuschließen, dass solche Daten am Ende in ein verpflichtendes Social-Scoring-System einfließen, das im Jahr 2014 vorgestellt wurde und bis 2020 eingeführt werden soll.
Unter Berufung auf die chinesische Zeitung The Paper berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass das Fahren ausländischer Oberklasseautos zu einer Abwertung im Sozialkreditpunktesystem führen soll. Ein verantwortlicher Regierungsbeamter wird mit den Worten zitiert: "Wer einen riesigen Mercedes zur Arbeit fährt, erhält weniger Punkte als derjenige, der ein Leihfahrrad nimmt." Da könnten Nutzer von E3-Way sicherlich Pluspunkte sammeln.
Wo ist das Geschäftsmodell?
Zudem beschränken sich die Autokonzerne seit geraumer Zeit nicht mehr darauf, ihre Fahrzeuge zu verkaufen. Mit Drivenow oder Car2go haben BMW und Mercedes-Benz ihre eigenen Carsharing-Flotten aufgebaut oder eigene Park- oder Mobilitäts-Apps im Angebot. Der Automobilzulieferer Bosch betreibt in Berlin und Paris einen Verleih von Elektrorollern.
Selbst in diesem Kontext erscheint das Fahrradstraßenkonzept ungewöhnlich, da sich auch bei genauerem Hinsehen kein Geschäftsmodell für BMW erkennen lässt. Wenn es darum gehen würde, den Verkauf von E-Bikes und E-Scootern anzukurbeln, dürften vor allem in China lokale Hersteller davon profitieren. In Deutschland wäre dies eher ein Markt für Bosch. Für Rainer Daude, Projektleiter Sonderprojekte und Mobilitätskonzepte bei BMW, geht es darum, "nachhaltige Mobilität zu ermöglichen". Markus Seidel, Leiter des Technologie-Büros in Schanghai, bezeichnet den E3-Way als "Visionsprojekt", für das es noch keine konkreten Umsetzungspläne gebe.
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BMW-Konzept Vision E3 Way: Das Zweirad hebt ab | Machbarkeitsstudie entwickelt |
und vielleicht wird's ja auf die Elektroquote angerechnet ..
Wie da "jeder" seine Flüssigkeiten ab lässt und niemals eine Renigung durchgeführt wird...
100¤ für ein Auto, das Spaß macht (!) fürs ganze WE? Wo gibt's denn sowas? Bei einem...
Also ich bin im Durchschnitt schneller mit dem Rad (Tür-zu-Tür), als alles andere was im...