Von Berlin nach München
Das Energiepaket liefert nun McLaren Applied Technologies. Mit einer Kapazität von 54 kWh bietet der Energiespeicher bei vergleichbarem Gewicht die doppelte Kapazität im Vergleich zum Vorgänger. Somit entfällt der fürs Publikum spannende Wechsel der Fahrzeuge. Doch für die Motorsport-Verantwortlichen bei BMW war genau das der Hemmschuh für ein früheres Engagement. Der Fahrzeugwechsel zur Mitte des Rennens sei das falsche Zeichen für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität gewesen, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Jetzt absolvieren die Rennwagen die Rennzeit von 45 Minuten plus eine Runde ohne Unterbrechung.
Der 5,2 m lange, 1,8 m breite und einen Meter hohe Rennwagen leistet im Rennmodus 200 kW. Das kann beim IFE.18 kurzzeitig auf 250 kW steigen. In welchem Modus sich der Wagen befindet, sehen Zuschauer an einem farbigen LED-Leuchtstreifen im Halo. Das ist der markante Bügel über dem Cockpit, der den Fahrer bei Unfällen vor herumfliegenden Teilen schützt. Den sogenannten Attack-Mode mit höherer Leistung kann der Fahrer in einer speziellen Zone der Rennstrecke aktivieren oder wenn er den Fan-Boost gewinnt. Bis zum Rennstart können Zuschauer in Social-Media-Kanälen abstimmen, welcher Fahrer 100 Kilojoule zusätzliche Energie erhält.
Die Rennen auf Innenstadtkursen sind für BMW nichts Neues. Ein BMW i8 dient schon länger als Safety Car und diverse BMW i3 werden als Ambulanzfahrzeuge sowie von der Rennleitung eingesetzt. Seit der dritten Formel-E-Saison besteht eine technische Kooperation mit dem Team Andretti. Das von Roger Griffiths geleitete Team des US-Rennfahrers Michael Andretti wird ab der kommenden Saison zum BMW-Werksteam. Der offizielle Name lautet BMW i Andretti Motorsport.
Neben dem Fahrzeug präsentierte BMW auch seine beiden Fahrer. Die Startnummer 27 erhält der Brite Alexander Sims (30). Der BMW-Werksfahrer fährt aktuell in der US-Sportscar Championship. Mit der Nummer 28 startet der Portugiese António Félix da Costa (27). Er ist bereits seit der ersten Saison 2014 im Andretti-Team in der Formel E aktiv und fuhr drei Jahre lang für BMW in der Tourenwagenserie DTM. In der Siegliste aller bisherigen Formel-E-Rennen liegt er mit einem Sieg auf Platz zehn von insgesamt 57 Fahrern.
Nach Audi ist BMW der zweite deutsche Hersteller mit einem Werksteam in der Formel E. Ab der Saison 2019/2020 stoßen noch Porsche und Mercedes-Benz hinzu. An der Leistungsschau für Elektromobilität beteiligten sich bereits die Autohersteller Jaguar und Renault-Nissan.
Die fünfte Saison der Formel E startet am 15. Dezember 2018 in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Es stehen 12 Städte für 13 Rennläufe auf dem Programm. Zwei der Innenstadtkurse müssen noch benannt werden. In Berlin drehen die Elektroflitzer am 25. Mai 2019 auf dem Tempelhofer Feld ihre Runden. Hier war BMW bereits im vergangenen Jahr Titelsponsor.
Spätestens wenn der Einstieg aller deutschen Hersteller komplett ist, rechnen etliche Beteiligte mit einer Verlegung des deutschen Rennlaufs aus der Hauptstadt nach Süddeutschland - vorzugsweise nach München.
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BMW-Formel-E-Rennwagen: Von der Straße auf die Rennstrecke und zurück |
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Ich kann der Formel-E bisher auch nichts abgewinnen, besonders wegen solcher...
Die (Ziel-)Messlatte unterhalb anzusetzen wäre ein ziemlicher Rückschritt und das falsche...
die Rennen werden im Eurosport übertragen.