Hat irgendeiner bei Google die Pixel Buds mal benutzt?
Google orientiert sich bei den Pixel Buds ein bisschen an den Airpods. Auch ihnen liegen keinerlei Aufsätze bei, beide Hersteller gehen davon aus, dass eine Größe für alle passt. Apple hat das ganz gut hinbekommen, Google ist an dieser Aufgabe gescheitert. Die Stöpsel sitzen bei uns so locker im Ohr, dass sie vor allem mit dem Hinausfallen beschäftigt sind. Bereits leichte Kopfbewegungen genügen, damit sich die Pixel Buds lösen und nicht mehr richtig sitzen.
Die Pixel Buds hat Google mit einer Kordel verbunden. Die beiden Stöpsel arbeiten eigentlich komplett kabellos und wir können diese Entscheidung deshalb auch nicht nachvollziehen. Die viel zu kurze Kordel sorgt nämlich immer wieder dafür, dass die Hörstöpsel noch schneller aus dem Ohr befördert werden. Schon ein leichtes Drehen des Kopfes ist zu viel, einer der Stöpsel wird fast immer mit herausgezogen.
An den Stöpseln soll eine kleine Schlaufe eigentlich dafür sorgen, dass sie im Ohr fixiert werden können. Diese Schlaufe verschiebt sich jedoch schon nach kurzer Zeit. Die Kordel macht das Ablegen im Ladeetui unnötig kompliziert und auch das Entnehmen ist vergleichsweise mühsam. Hier sind die anderen getesteten Hörstöpsel klar im Vorteil.
Misslungene Sensorsteuerung
Ähnlich wie die Apple Airpods haben die Pixel Buds einen Sensorbereich zur Steuerung. Die Umsetzung ist Google aber dermaßen missglückt, dass wir uns fragen, ob die Hörstöpsel jemals benutzt wurden, bevor sie auf den Markt gekommen sind. Während die Airpods Befehle nur nach einem Doppeltipp entgegennehmen, reagiert das Pixel Bud auf einmaliges Tippen und auch auf Wischbewegungen. Wenn wir die Stöpsel ins Ohr befördern, lösen wir damit immer wieder ungewollt Befehle aus. Rutscht der Stöpsel aus dem Ohr und wollen wir ihn wieder geraderücken, wird leicht ein Befehl ausgelöst, den wir nicht wollen.
Selbst wenn die Stöpsel an der Kordel baumeln, kommt es vor, dass etwas gegen den Sensorbereich kommt und Befehle ausführt. Denn die Pixel Buds merken nicht, wenn sie nicht mehr im Ohr sind und schalten den Sensorbereich nicht ab. Das führt zu einem anderen Problem: Wenn wir die Stöpsel wieder in das Ladeetui packen wollen, ist das kaum möglich, ohne einen Befehl auszuführen. Eigentlich muss man die Stöpsel vorsichtiger als rohe Eier anfassen.
Folgende Steuerbefehle stehen bereit: Mit einem einfachen Tippen kann die Wiedergabe pausiert oder fortgesetzt werden, während ein seitliches Wischen das Ändern der Lautstärke bietet. Titelsprünge sind vom Stöpsel aus nicht möglich. Mit einem Doppeltipp wird der Google Assistant oder bei iPhones Siri aufgerufen. Gut gelöst: Anrufe ertönen parallel auf beiden Stöpseln und nicht nur auf einem.
Pixel Buds weniger bassstark als Apple- und Bose-Stöpsel
Klanglich sind die Pixel Buds passabel. Die tiefen Bässe des Airpods und des Soundsport Free schaffen die Google-Stöpsel nicht, aber sie liefern einen intensiveren Bass als die Zolo-Stöpsel. Die Pixel Buds sind sehr mittenbetont, Höhen geraten etwas in den Hintergrund. Damit wäre der Klang insgesamt durchaus ok. Allerdings sitzen die Google-Stöpsel weniger tief im Ohr als bei der Konkurrenz. Dieser Konstruktionsfehler führt dazu, dass wir damit vor allem unsere Umgebung beschallen und die Musik stark aufdrehen müssen, um etwas zu hören. Zugleich dringen viele Außengeräusche ins Ohr, so dass mit den Pixel Buds schon bei typischen Stadtgeräuschen nicht mehr viel zu hören ist.
Bei der Akkulaufzeit schneiden die Pixel Buds für kabellose Hörstöpsel gut ab. Allerdings fällt es aufgrund der Kordel schon schwer, sie wirklich als komplett kabellos anzusehen. Jedenfalls schaffen sie die von Google versprochenen fünf Stunden Akkulaufzeit bei der Musikwiedergabe. Mit dem Ladeetui können die Stöpsel dann noch vier Mal geladen werden, das ist deutlich besser als das, was Bose bietet.
Googles Ladeetui ist das einzige, das erfreulicherweise mit einem zeitgemäßen USB-C-Anschluss versehen ist. Das Ladeetui ist angenehm kompakt und lässt sich leicht öffnen. Aufgrund der Kordel ist sowohl das Entnehmen als auch das Ablegen der Stöpsel vergleichsweise mühselig. Außerdem muss beim Einlegen sehr genau darauf geachtet werden, dass die Stöpsel auch Kontakt zum Ladeetui haben, sie müssen ordentlich hineingedrückt werden. Hier fehlt eine Technik, die automatisch für den optimalen Kontakt sorgt.
Google bietet für die Pixel Buds keinerlei App an, es gibt also keine Möglichkeit, diese zu konfigurieren.
Grundprobleme bei kabellos arbeitenden Hörstöpseln
Bei allen komplett kabellos arbeitenden Modellen im Test kam es vor, dass der linke Stöpsel die Bluetooth-Verbindung kurzzeitig verlor. Diese Ausfälle passierten in unserem Test immer nur draußen und kamen in Innenräumen nicht vor. Der Grund dafür ist, dass bei allen Testteilnehmern der rechte Stöpsel als Master dient und mit dem Zuspielgerät kommuniziert. Der Master überträgt dann den linken Audiokanal an den linken Stöpsel und dabei kommt es gelegentlich zu Ausfällen.
Bei den Apple-, Anker- und Google-Stöpseln war das in unserem Test nur selten und der Ausfall war meist nur ganz kurz - deutlich unterhalb einer Sekunde. Ein anderes Bild ergab sich beim Bose-Stöpsel: Hier kam es öfter zu Aussetzern, die auch etwas länger als eine Sekunde dauerten und damit schon sehr störend waren. Die Ausfälle der anderen Probanden waren für uns noch tolerabel, zumal es nur selten vorkam.
Um diesem Grundproblem zu entgehen, haben wir auch das Bluetooth-Headset Elite 25e in den Test aufgenommen. Es bietet eine besonders lange Akkulaufzeit und so manche Komfortfunktion, die den anderen Testteilnehmern fehlt.
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Apple setzt mit den Airpods Maßstäbe | Jabra Elite 25e hat eine besonders lange Akkulaufzeit |
Ich kommentiere hier nochmals, weil wir nachträglich noch eine Auffälligkeit bemerkt...
Perfekt!!! Finde ich klasse von Euch. Bitte macht weiter so. Viele Grüße
wenn einem z.b. (wie mir) die zeit zur überbrückung einer bahnfahrt ausreicht...dafür...
super, danke
ich bitte um Verständnis darum, dass wir das nicht verraten wollen. Es soll ja auch eine...