Bluetooth LE Audio: Neuer Standard spielt parallel auf mehreren Geräten

Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) hat in Las Vegas eine neue Version des Bluetooth-Audio-Standards vorgestellt. Damit lässt sich Musik parallel auf mehreren Geräten abspielen.

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Bluetooth LE Audio verspricht mehr Komfort.
Bluetooth LE Audio verspricht mehr Komfort. (Bild: Omar Torres/AFP via Getty Images)

Neue Funktionen für Bluetooth-Kopfhörer werden bald möglich sein. Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) hat auf der Elektronikmesse CES 2020 einen neuen Audiostandard für Bluetooth-Geräte vorgestellt. Der Standard Bluetooth LE Audio bringt Multi-Stream-Audio sowie einen neuen Audio-Codec.

Mit der Funktion Multi-Stream-Audio kann etwa ein Smartphone parallel Musik auf mehreren Bluetooth-Geräten abspielen. Eine solche Möglichkeit fehlt im Bluetooth-Standard bisher. Einige Hersteller bieten zwar eine solche Funktion, das funktioniert jedoch nur mit den Geräten des einen Herstellers. Mittels Multi-Stream-Audio wird es keine Rolle mehr spielen, von welchem Hersteller der entsprechende Kopfhörer oder Lautsprecher ist.

Die parallelen Audioströme sollen dabei immer völlig synchron sein. Es wäre also möglich, dass etwa im Zug oder Auto mehrere Personen die gleiche Musik von einem Zuspielgerät hören können. Zudem wäre es möglich, die Musik auf Lautsprechern und parallel auf einem oder mehreren Kopfhörern abzuspielen.

Broadcast Audio kommt

Zudem erhält Bluetooth LE Audio die Funktion Broadcast Audio. Damit kann ein Gerät etwa Musik an eine unbegrenzte Anzahl von Empfängern senden. Im Unterschied zu Multi-Stream-Audio ist diese Funktion nicht für eine dauerhafte Nutzung vorgesehen. Es geht eher um eine kurzzeitige Zuspielung von Informationen an öffentlichen Orten. "Zum Beispiel können Passanten selbstständig den Ton von stillen Fernsehern in öffentlichen Einrichtungen empfangen", erklärt Peter Liu von der Bose Corporation und Mitglied des Board of Directors der Bluetooth SIG.

Dafür wird ortsbezogenes Audio Sharing verwendet, das in Kinos verwendet werden könnte, um etwa Tonspuren in mehreren Sprachen bereitzustellen. Mit persönlichen Audiofreigaben können Nutzer die Musik etwa von ihrem Smartphone mit anderen Menschen in der Umgebung teilen.

Neuer Audio-Codec verspricht besseren Klang

Der neue Bluetooth-Audio-Standard erhält einen neuen Audio-Codec, der eine bessere Klangqualität verspricht und dabei stromsparender sein soll. Dieser heißt LC3 und soll bei niedrigen Datenraten eine hohe Klangqualität liefern. "Umfangreiche Tests haben gezeigt, dass LC3 die Audioqualität gegenüber dem in Classic Audio enthaltenen SBC-Codec verbessern wird und das bei einer 50 Prozent niedrigeren Bitrate", sagt Manfred Lutzky, Leiter Audio für Kommunikation am Fraunhofer IIS. "Entwickler nutzen diese Energieeinsparungen, um Produkte mit längerer Akkulaufzeit zu entwickeln. Wenn die aktuelle Akkulaufzeit bereits ausreicht, können sie stattdessen die Größe des Geräts durch den Einsatz kleinerer Batterien reduzieren."

Mit der Einführung von Bluetooth LE Audio wird die Entwicklung von Hörgeräten mit Bluetooth ermöglicht. "LE Audio wird einer der bedeutendsten Fortschritte für die Benutzer von Hörgeräten und Hörimplantaten sein", sagt Stefan Zimmer, Generalsekretär der European Hearing Instrument Manufacturers Association (EHIMA). "Die EHIMA-Ingenieure haben ihr Fachwissen eingebracht, um das Klangerlebnis insbesondere für schwerhörige Menschen zu verbessern. Die meisten neuen Smartphones und Fernseher werden innerhalb weniger Jahre für hörgeschädigte Nutzer in gleicher Qualität nutzbar sein."

Die Spezifikationen für Bluetooth LE Audio will die Bluetooth Special Interest Group (SIG) im ersten Halbjahr 2020 veröffentlichen. Wann erste Geräte mit Bluetooth LE Audio erscheinen werden, ist noch nicht bekannt. Offen ist auch, ob dafür neue Geräte angeschafft werden müssen.

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