Jabra bietet zwei parallele Bluetooth-Verbindungen ohne Einschränkungen
Eine weitere Jabra-Besonderheit ist die Fähigkeit, dass Hörstöpsel zwei Bluetooth-Verbindungen zugleich erlauben. Das ist ungemein praktisch, wenn mehrere Bluetooth-Geräte im Einsatz sind. Die Stöpsel können etwa mit einem Tablet und einem Smartphone verbunden sein. Kommt über das Smartphone ein Anruf herein, während wir auf dem Tablet einen Film schauen, können wir den Anruf mit den Jabra-Stöpseln direkt annehmen.
Das ist auch nützlich, wenn wir ein berufliches und ein privates Smartphone parallel verwenden. Wir können Anrufe beider Geräte damit annehmen, ohne die Bluetooth-Verbindung erneut aufbauen zu müssen. Das ist im Alltag sehr hilfreich. Den Bose-Stöpseln fehlt diese Fähigkeit ebenso wie den Airpods Pro, die etwas Ähnliches seit kurzem ausschließlich mit Apple-Produkten unter bestimmten Voraussetzungen und nicht einfach so bereitstellen. Sobald ein Nicht-Apple-Gerät dabei ist, gibt es keine zwei parallelen Verbindungen.
Bose mit besserer Ohrerkennung als Jabra
Bose und Jabra haben eine abschaltbare Ohrerkennung in ihren Stöpseln eingebaut. Das bedeutet, dass die Musik pausiert wird, sobald mindestens ein Stöpsel aus dem Ohr genommen wird. Die Musik läuft weiter, sobald wieder beide Stöpsel im Ohr sind. Beide Hersteller bieten diese Komfortfunktion auf allen Plattformen an, während die Funktion bei den Airpods Pro nur auf Apple-Geräten nutzbar ist.
Die Umsetzung bei Bose gefällt uns hier trotz einer kleinen Schwäche besser als bei Jabra. Bose hat die Ohrerkennung auf pfiffige und sinnvolle Weise erweitert. Wenn nur ein Stöpsel aus dem Ohr genommen wird, wird beim anderen Stöpsel automatisch der Transparenzmodus aktiviert - das finden wir sehr praktisch. Bei Bedarf ist das abschaltbar. Weniger schön ist, dass es bei den Bose-Stöpseln immer eine Verzögerung von einigen Sekunden gibt, bis die Musik angehalten oder fortgesetzt wird.
Ohne Verzögerung und damit deutlich schneller reagieren die Jabra-Stöpsel. Dafür deaktiviert sich die Ohrerkennung bereits nach einer Minute wieder. Wenn wir also nicht beide Stöpsel innerhalb von einer Minute wieder im Ohr haben, schaltet sich die Musik nicht wieder ein. Dieser Zeitraum ist eindeutig zu kurz und führt im Alltag zu Einschränkungen.
Die Elite 85t unterstützen Bluetooth 5.0, während die Quiet Comfort Earbuds bereits Bluetooth 5.2 beherrschen. Beide Stöpsel bieten die Codecs SBC sowie AAC und haben beim Schauen von Videos keinen zeitlichen Versatz zwischen Bild und Ton. Zudem können wir beide Stöpsel ohne Einschränkungen mit Teams auf einem Windows-Notebook verwenden, womit manch andere Stöpsel wie etwa die Airpods Pro Probleme haben.
Bose-App nur mit Bose-Konto und Standortdaten nutzbar
Bose und Jabra behandeln Kunden fairer als Apple - beide Hersteller bieten ihre Apps sowohl für Android als auch für iOS an. Aber nur bei Jabra werden Updates nicht wie bei Apple automatisch eingespielt. Auch bei Bose lassen sich Updates nicht verhindern, sie werden automatisch installiert. Wie auch beim Noise Cancelling Headphones 700 bleibt Bose bei dem Konzept, dass sich die Bose-App nur verwenden lässt, wenn wir uns mit einem Bose-Konto anmelden und immer die Standortdaten des Smartphones aktivieren. Falls etwa im Flugzeug mal kein Internet vorhanden ist, gibt es zudem noch eine lästige Fehlermeldung. Der Start der Bose-App dauert eindeutig zu lang - wenn wir die App nur mal kurz verlassen und noch einmal etwas einstellen wollen, kann es viele Sekunden dauern, bis dies möglich ist.
Hier ziehen wir das Konzept von Jabra ganz klar vor, die lediglich die Bluetooth-Verbindung benötigen, damit die App ohne weitere Einschränkungen nutzbar ist. Zudem ist die Jabra-App schnell gestartet. In der Bose-App können wir die ANC-Konfiguration einstellen, die Ohrerkennung anpassen, einen Sprachassistenten einrichten und in engen Grenzen die Touchsteuerung anpassen. Es gibt keine Einstellung dafür, dass sich die Stöpsel nach 20 Minuten ausschalten, falls sie so lange ungenutzt herumliegen. Einen Equalizer gibt es ebenfalls nicht und auch keine Ortungsfunktion.
In der Jabra-App können wir alles Denkbare einstellen
In der Jabra-App haben wir beides, einen Equalizer samt vieler passender Voreinstellungen und eine Ortungsfunktion, falls die Stöpsel mal verlegt wurden. Jabra erlaubt so viele Anpassungen der Stöpsel wie kein anderer uns bekannter Hersteller. Zudem können wir als Besonderheit den Klang anpassen und für das eigene Ohr optimieren.
Neben der Konfiguration des digitalen Assistenten ist es möglich, die Ohrerkennung umzuschalten. Wir können die Klangfarbe bei Anrufen anpassen und bestimmen, ob die Stöpsel bei Nichtnutzung nach einer bestimmten Zeit ausgehen sollen, dabei stehen verschiedene Zeitvorgaben zur Wahl.
Eine ungewöhnliche Besonderheit ist die Zuspielung von Naturgeräuschen direkt in der App. Das kann den etwas schwachen ANC unterstützen, um Störgeräusche zu übertönen. Das kann weniger ablenken als Musik, wenn etwa Wellengeräusche am Strand, fließendes Wasser, Vogelgezwitscher oder ähnliches zu hören sind.
Bose-Stöpsel im großen Ladeetui
Die Elite 85t und die Quiet Comfort Earbuds werden jeweils mit einem Ladeetui ausgeliefert. Beide unterstützen drahtloses Aufladen über eine Qi-Ladestation und haben ansonsten eine USB-C-Ladebuchse. Die Stöpsel werden jeweils magnetisch gehalten und können somit nicht versehentlich herausfallen. Sie lassen sich in beiden Fällen gut entnehmen und ablegen. Nur das Öffnen des Bose-Ladeetuis könnte etwas angenehmer sein. Wie bereits bei den Soundsport Free von Bose ist auch das Ladeetui der Quiet Comfort Earbuds deutlich größer als bei der Konkurrenz. Wir ziehen hier ganz klar das deutlich kompaktere Ladeetui für die Elite 85t vor, das nur minimal größer ist als das Ladeetui der Elite 75t.
Bose und Jabra mit vergleichbar guter Akkulaufzeit
Bose nennt für die Quiet Comfort Earbuds eine Akkulaufzeit bei eingeschaltetem ANC von sechs Stunden. In unseren Tests hielten die Stöpsel am Ende 6,5 Stunden durch. Das ist für ANC-Stöpsel ein sehr guter Wert und liegt deutlich über den fünf Stunden der Airpods Pro. Laut Bose lassen sich die Stöpsel nur zweimal im Ladeetui aufladen.
Wir kamen hier auf deutlich bessere Werte und konnten die Stöpselakkus sogar vier Mal aufladen, erreichten also eine Gesamtakkulaufzeit von 32,5 Stunden - das sind sehr gute Werte. Wir sind überrascht, dass Bose hier deutlich schwächere Werte angibt. Und falls die Stöpselakkus mal leer sind, genügt eine Ladezeit von 5 Minuten, um damit wieder knapp eine Stunde Musik hören zu können.
Für die Elite 85t gibt Jabra eine Akkulaufzeit von 5,5 Stunden bei eingeschaltetem ANC an. Auch diesen Wert können wir in der Praxis überbieten. Wir mussten die Jabra-Stöpsel erst nach knapp 6,5 Stunden aufladen - damit liegen Jabra und Bose fast gleichauf, die Bose-Stöpsel laufen meist etwa 20 Minuten länger. Mit dem Ladeetui sollen sich die Stöpsel bis zu 4,5 Mal aufladen lassen.
Wie auch bei Bose konnten wir in der Praxis deutlich bessere Werte erreichen und die Stöpselakkus sogar mehr als fünf Mal aufladen. Nach dem sechsten Ladevorgang liefen die Akkus allerdings nur noch eine Stunde. Mit einer Gesamtakkulaufzeit von 32,5 Stunden erreichen die Jabra-Stöpsel die gleichen guten Werte wie die Bose-Stöpsel. Wenn die Akkus der Elite 85t leer sind, reicht eine 5-Minuten-Ladung lediglich für eine Musikdauer von 45 Minuten - hier schneiden die Bose-Stöpsel etwas besser ab.
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Klanglich liegen Apple, Bose und Jabra dicht beieinander | Quiet Comfort Earbuds und Elite 85t - Verfügbarkeit und Fazit |
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