Der hohe Anspruch der Klemmbausteinfans
Eine konstant gleichbleibende Steinequalität zu gewährleisten, ist für Bluebrixx nicht immer einfach. "Es wäre einfach, wenn sich Steine nur zu schwer oder zu leicht zusammendrücken lassen", sagt Kiunke. "Die Herausforderung ist es, eine gewisse Gleichmäßigkeit bei der Teilequalität zu erreichen." Dafür gibt es diverse Faktoren, die bei der Temperatur in der Produktionshalle anfangen.
Bluebrixx ist deshalb im ständigen Austausch mit Zulieferern aus China, bei Pro-Modellen hauptsächlich Xingbao. Es ist dabei wichtig, die teils hohen Anforderungen deutscher Kunden auch in der Fertigung zu bedienen. "Viele chinesische Hersteller kommen eher aus dem Spielzeugbereich und sind die neuen Anforderungen daher nicht unbedingt gewohnt", sagt Kiunke.
Das Problem mit den bedruckten Bauteilen
Die Erwartungshaltung der erwachsenen Kundschaft stellt Bluebrixx und Vertragspartner auch vor weitere Herausforderungen: Modelle sollen etwa mit möglichst vielen bedruckten Teilen versehen werden. Das ist auch Golem.de positiv beim Bau der USS Enterprise-D aufgefallen. Dennoch ist der Preis dafür recht hoch: "Prints sind eben einfach teuer", bestätigt Kiunke. "Wenn Lego beispielsweise nur noch Prints verwenden würde, dann wären Preise für Sets noch höher."
Die Aufgabe des Gründers ist es darum auch, das eigene Designteam etwas zu bremsen. "Wir haben ein Enterprise-Modell angeboten, das weit über 50 Prints verbaut hat", sagt er. "Das machen wir in Zukunft nicht noch einmal. Kunden müssen sich am Ende unsere Modelle eben auch leisten können." Dabei ist wichtig, welche Bauteile überhaupt verwendet werden. Einige Steine sind wesentlich aufwendiger herzustellen und entsprechend teurer, beispielsweise, wenn sie von der Maschine an mehr als zwei Seiten gepresst werden müssen.
"Ganz klare Aussage: Den Teilepreis berücksichtigen wir aber nicht", bestätigt Kiunke. Ziel für das Unternehmen ist es erst einmal, ein "schönes Modell" zu bauen. Das Achten bis aufs letzte Teil würde sich für das Unternehmen mit vergleichsweise geringer Auflage einfach nicht lohnen.
Das Team kann aber spezielle Steine beim Auftragsfertiger in China anfordern, sollte sich das entsprechend rentieren. Bluebrixx verkauft etwa Eisenbahnschienen oder Fahrzeugketten aus Eigenentwicklung. "Ich bin aber kein Fan von Sonderteilen", sagt Kiunke. "Der Reiz von Klemmbausteinen liegt eben daran, dass Teile vielseitig einsetzbar sind. Heute ist ein Teil die Heckflosse eines Flugzeuges, morgen ist es eine Tür."
Bauspaß abseits des Alltags
Wenn das Ergebnis dann ein etwas abstrakteres Modell ist, umso besser: "Wir müssen auf der Arbeit und teils darüber hinaus 100 Prozent geben", sagt Kiunke. "Ich glaube, deshalb macht es den Menschen auch so viel Spaß, Noppensteinmodelle zu bauen - diese hohe Abstraktion, Flexibilität und eine gewisse Unvollkommenheit." All das ist für ihn ein Kontrast zum teils recht präzisen Alltag.
Tatsächlich baut der Bluebrixx-Gründer selbst noch das eine oder andere Set zusammen. "In den letzten Monaten ist das aber deutlich weniger geworden. Die Firma entwickelt sich gut und ich habe dafür nicht mehr so viel Zeit", sagt er. Die professionelle Arbeit überlässt Kiunke sowieso seinem Designteam, obwohl er bereits ein eigenes Set für Bluebrixx entworfen hat. "Man muss das wenigstens einmal gemacht haben, um die Aufgabe dann anderen Leuten zuzuteilen", sagt er.
Professionell baut er heute nicht mehr. Für ihn sind Klemmbausteine ein Mittel zur Entspannung und zum Abschalten vom teils harten Arbeitsalltag.
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Ein MOC ist einfach kein Set, das man verkaufen kann |
Er macht eher selten Zugvideos. Für meinen Geschmack viel zu selten :D. Marketing sind...
Wie so oft hier. Kann man nicht mehr ernst nehmen.
Bevor jemand Lego wegschmeißt bitte PN schicken, ich nehme es geschenkt (solange der...
Nicht so ganz richtig. Die Qualität von Xingbao war Anfangs richtig gut, siehe das...
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