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Blue Prince im Test: Knobelnd zum Klassiker

Stilvolle Grafik und ein ungewöhnliches Spielprinzip: In Blue Prince reihen wir Räume aneinander und erleben dabei ein großes Abenteuer.
/ Peter Steinlechner
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Artwork von Blue Prince (Bild: Raw Fury)
Artwork von Blue Prince Bild: Raw Fury

Ein verstorbener Verwandter vererbt uns ein riesiges Anwesen, aber nur unter einer Bedingung: Wir müssen Zimmer 46 finden - obwohl es in der Villa lediglich 45 Räume gibt. Was es damit in der Denkspiel-Adventure-Mischung Blue Prince auf sich hat, finden wir erst allmählich heraus.

Dazu reihen wir in der Ich-Perspektive Räume aneinander, um auf einer Übersichtskarte ein Ziel zu erreichen. Klingt merkwürdig, läuft in der Praxis aber fast intuitiv ab: Wir öffnen eine Tür und blenden die verfügbaren Raumtypen ein.

Wenn wir auf der Karte sehen, dass wir nach links müssen, fügen wir ein Zimmer mit einer Tür auf der linken Seite ein und gehen weiter. Eigentlich ganz einfach!

Allerdings wird die Sache allmählich immer komplexer. Ab und zu sind Türen verschlossen und wir müssen einen Schlüssel finden. Oder wir benötigen Edelsteine zum Freischalten von Räumen. Wir können uns frei in den schon angelegten Räumen bewegen; die Bedienung ist gelungen.

Parallel dazu entwickelt sich die erst unscheinbare, dann aber schlau ausgedachte Handlung immer weiter. Der Umfang hängt extrem stark vom persönlichen Spielstil und ein bisschen vom Glück ab - 10 bis 20 Stunden sollte man für den ersten Durchgang einkalkulieren. Der Wiederspielwert ist sehr hoch.

Die an Comics erinnernde Grafik von Blue Prince macht einen gelungenen Eindruck. Alles ist sehr stilvoll in Szene gesetzt, jeder Raum sieht anders aus und irgendwelche Fehler sind uns nicht aufgefallen.

Blue Prince erscheint am 10. April 2025 für Windows-PC (Steam, Microsoft Store), Xbox Series X/S und Playstation 5 für rund 30 Euro. Der Titel ist außerdem im Spieleabo Xbox/PC Game Pass enthalten.

Das Spiel hat weder Multiplayer noch Mikrotransaktionen. Es gibt nur englische Sprachausgabe und Bildschirmtexte. Die USK hat eine Freigabe ab 0 Jahren erteilt.

Fazit

Vermutlich kann nur der nichtssagende Titel Blue Prince verhindern, dass dieses Spiel eher früher als später ein Klassiker wird. Tatsächlich haben wir es hier mit einem kleinen Meisterwerk zu tun, bei dem tatsächlich so gut wie alles stimmt: die einfache, aber schöne Grafik, die sehr spezielle Atmosphäre und sogar die auf den zweiten oder dritten Blick gelungene Handlung.

Der eigentliche Clou ist natürlich das Gameplay. Nach ein paar Minuten hat man das Grundprinzip verstanden, dann wird geknobelt, und erst allmählich merkt man, wie raffiniert und durchdacht Blue Prince ist. Wer auch nur ein bisschen Spaß am Denksport hat, kommt um dieses großartige Spiel nicht herum.


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