Blue Origin: Katy Perry laut US-Regierung keine Astronautin

Der Transportminister der US-Regierung, Sean Duffy, hat in einem Post auf X(öffnet im neuen Fenster) klargestellt, dass die Teilnehmerinnen am jüngsten Blue-Origin-Flug sich nicht als Astronautinnen bezeichnen könnten. Die Passagiere, ausschließlich Frauen, seien "mutig und glamourös" gewesen, aber keine Astronautinnen.
Zu den Teilnehmerinnen zählten die US-amerikanische Sängerin Katy Perry und die Moderatorin Lauren Sanchez. Letztere ist die Verlobte von Jeff Bezos, dem Eigentümer von Blue Origin.
Der Einwurf Duffys ist vor dem Hintergrund interessant, dass die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) Teilnehmer an Raumfahrtflügen seit einiger Zeit ohnehin nicht mehr als Astronauten bezeichnet. Auch den Flügel-Anstecker gibt es nicht mehr, stattdessen werden die Teilnehmer auf einer Webseite verewigt.
Keine feste Definition von Astronaut
Auch dort werden sie nicht mehr Astronauten genannt. Grundsätzlich gibt es keine feste Definition, ab wann Weltraumfahrer als Astronauten gelten. Ein mögliches Kriterium ist das Überschreiten der sogenannten Kármán-Linie in Höhe von 100 Kilometer über dem Erdboden. In den USA wird diese Grenze aber beispielsweise bei 50 Meilen gesetzt, was knapp über 80 Kilometern entspricht.
Ars Technica befragte 2019 verschiedene Nasa-Astronauten zu dem Thema(öffnet im neuen Fenster) , wobei der generelle Konsens war, dass jeder, der mit einer Rakete 80 Kilometer Höhe erreiche, ein Astronaut sei - unabhängig vom Training und auch, wenn man Weltraumtourist ist.
Da die FAA mittlerweile niemanden mehr als Astronauten bezeichnet, ist unklar, weshalb Minister Duffy sich zu der Sache äußerte. Möglicherweise hat der Schritt politische Gründe: Katy Perry engagierte sich in der Vergangenheit für die Demokratische Partei. Ars Technica zufolge(öffnet im neuen Fenster) könnte es auch einen Zusammenhang mit der Konkurrenz zwischen Jeff Bezos und Elon Musk geben, da beide Raumfahrtunternehmen besitzen und Musk einen wesentlich direkteren Draht zu US-Präsident Donald Trump hat.
Kritik am Flug
Der Flug hat neben positiven Reaktionen etwa zu den rein weiblichen Teilnehmern auch Kritik hervorgerufen. Vor allem Umweltaspekte(öffnet im neuen Fenster) des rein touristischen Fluges wurden kritisiert.



