Blockchain-Startup: Firma von Mobilcom-Gründer Schmid schon wieder insolvent
Der einstige Milliardär Gerhard Schmid ist mit seinem Startup Baas Business gescheitert. Seine einstige Firma Mobilcom ersteigerte im Sommer 2000 für 8,5 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz.

Nach einem Jahr ist der unternehmerische Neustart des Mobilcom-Gründers Gerhard Schmid wieder vorbei. Sein Startup Baas Business ist insolvent. Wie das Wirtschaftsmagazin Capital berichtet, musste der 67-Jährige kürzlich einen Insolvenzantrag stellen. Schmid beendet damit seine Pläne, eine Art Appstore für die Blockchain aufzubauen.
Laut Schmid basiert seine Plattform auf der Ethereum-Blockchain, weil es dafür die meisten Entwickler am Markt gibt. Zum Geschäftsmodell sagte er der Wirtschaftswoche im Februar 2019: "Wir sind ein Plattform-Anbieter, vergleichbar mit einem App-Store von Apple oder Google. Drittanbieter können ihre Blockchain-Anwendungen auf unserer Plattform einstellen. Das müssen Software-Spezialisten sein, die sich in bestimmten Branchen auskennen." Geld sollte verdient werden, indem für die Nutzung der Plattform Gebühren erhoben werden.
Schmid hatte sich im Herbst 2018 erneut als Unternehmer versucht. Dafür setzte er auf den Hype um die Blockchain-Technologie. Für seine Firma wollte er bis 2023 laut einer Präsentation 78 Millionen Euro einsammeln. Der Plan geriet jedoch bald ins Stocken. Schon im Frühjahr 2019 soll die Firma Mitglieder des kleinen Entwicklerteams nicht mehr bezahlt haben, berichten mehrere ehemalige Beschäftigte. Einer hat vor dem Hamburger Landgericht ein Urteil gegen das Startup erwirkt.
Im Oktober war klar, dass es nicht gelingen würde, ein Geschäft aufzubauen. Er habe es nicht geschafft, eine Anschlussfinanzierung einzuwerben, teilte Schmid mit. Der Insolvenzverwalter sucht nun Käufer für die teilweise fertiggestellte Technologie.
Mobilcom-Debitel wurde 1991 von Gerhard Schmid gegründet und begann als Mobilfunk-Service-Provider mit Sitz in Schleswig. Schmid gehörte in der Zeit der Internet-Spekulationsblase von 1999 bis 2000 zu den deutschen Milliardären. Seine Firma Mobilcom ersteigerte im Sommer 2000 für 8,5 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz. Nach einer Privatinsolvenz im Jahr 2003 arbeitete Schmid für die Bonus Strom seiner Ehefrau Sybille Schmid-Sindram.
Schmid wurde im Januar 2009 vom Landgericht Kiel zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Die Anklage hatte vertreten, dass Schmid im Jahr 2002 in drei Fällen Geld beiseitegeschafft hat, um es vor dem Zugriff der Gläubiger zu retten. Die Landesbank Sachsen hatte Schmid zuvor einen Kredit über 100 Millionen Euro gekündigt.
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Das Bild ist geändert.
Das Artikel-Bild zeigte eine Mobilcom-Debitel-Filiale und wurde bereiots ausgetauscht. In...
Danke für die Aktualisierung, da lag ich mit meiner Vermutung ja genau richtig. ERC-20...
Die, die er vorher geschaffen hat? Bitte? Beschäftige dich mit ihm. Es ging mit ihm...