Blizzard: Diablo Immortal versus Pu der Bär
Anders als geplant ist Diablo Immortal noch nicht in China erhältlich. Grund könnte eine Rücktrittsforderung an die Staatsführung sein.

Eine Äußerung in sozialen Netzwerken, die man als Herabwürdigung des Staatspräsidenten Xi Jinping verstehen kann, soll der Grund für die Verschiebung oder gar die Nicht-Veröffentlichung von Diablo Immortal in China sein.
Das wird jedenfalls seit ein paar Tagen in sozialen Netzwerken diskutiert, mittlerweile aber auch in Wirtschaftsmagazinen wie der Financial Times.
Grund für die Probleme von Diablo Immortal soll sein, dass auf dem offiziellen Kanal von Blizzard im Kurznachrichtendienst Weibo die Frage "Warum ist der Bär noch nicht zurückgetreten?" gestellt wurde.
Das klingt harmloser als es ist: Mit "Bär" ist mutmaßlich Xi Jinping gemeint, der in sozialen Netzwerken oft als die Disney-Figur Pu der Bär (englisch: Winnie-the-Pooh) bezeichnet wird. Allein dafür kann man in China schon Probleme bekommen. Zusammen mit einer Rücktrittsforderung droht richtiger Ärger.
Der Beitrag ist inzwischen gelöscht, wird aber seit ein paar Tagen in Foren als Screenshot herumgereicht - wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um eine Fälschung handelt.
Die Sache ist kompliziert: Wer Computerspiele in China veröffentlichen möchte, benötigt eine Freigabe durch die Behörden. In den letzten Jahren wird es immer schwieriger, dieses offizielle Okay zu bekommen.
Das von Blizzard und dem chinesischen Technologiekonzern Netease produzierte Diablo Immortal hatte diese Hürde bereits genommen. Das in Europa und den USA seit dem 2. Juli 2022 als kostenloser Download erhältliche Mobile Game sollte in China am 23. Juni erscheinen.
Wenige Tage vorher gaben die Hersteller allerdings ganz offiziell bekannt, dass der Start auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Als Grund wurde genannt, dass man weitere "Optimierungen" vornehmen wolle, insbesondere "breitere Geräteunterstützung" und eine "höhere Qualität bei den Modellen".
Beitrag möglicherweise von Dienstleister
Ob das tatsächlich die Gründe sind, oder ob es sich um eine Schutzbehauptung handelt und in Wirklichkeit der Ärger über die Rücktrittsforderung an "Pu der Bär" der wahre Grund ist, ist unklar.
Der in China lebende Spieleentwickler Daniel Camilo meldet auf Twitter, dass nach seinen Informationen der Account von Diablo Immortal nicht von Blizzard oder Netease selbst betrieben werde, sondern von einem externen Dienstleister.
Camilo schreibt auch, dass er gehört habe, dass zumindest einer der Gründe für eine Verschiebung der enorme Aufwand sei, der in China für die Veröffentlichung von Mobile Games in den vielen App Stores nötig sei.
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Sie hätten dein Spiel aber bestimmt nicht abgelehnt, wenn du auf deinem Firmen...
Wegen einer Milliarde Menschen die hauptsächlich über Mobile Spielen springt man mit auf...
...oder er wird zurück getreten. Sowas kann einem gut jeden zukünftigen Job kosten...
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