Die neue Komforttaste ist im Alltag nützlich
Mehr Individualität ermöglicht da die Komforttaste, die bei Betätigung bis zu drei Verknüpfungen aus dem Bildschirmrand ausklappt. Dabei kann es sich um App-Verknüpfungen handeln oder aber um Schnellstart-Icons für vorgegebene Aktionen - beispielsweise den Start eines bestimmten Menüpunkts in den Einstellungen -, den Nachrichtenversand oder eine Kurzwahl. Drei Profile passen die angezeigten Schnellzugriffe an die jeweilige Umgebung an, im Auto werden auf Wunsch andere Verknüpfungen angezeigt als zu Hause oder in einer Besprechung. Auch der Home-Button kann mehr, als nur den Startbildschirm aufzurufen: Wird auf dem Knopf nach oben gewischt, öffnet sich die App-Übersicht, ein Wischen nach unten klappt die Benachrichtigungsleiste aus. Als Fingerabdrucksensor ist er zwar flink, aber nicht sehr verlässlich.
Viele vorinstallierte Apps
Blackberry-Fans werden sich vor allem über die vielen auf dem Motion vorinstallierten Apps freuen, darunter über den Hub, den Kalender, den Password Keeper, die Aufgaben- und Notizen-Apps oder den Privacy Shade, der Bildschirmhalte vor neugierigen Blicken fern hält. Glücklicherweise halten sich dabei Überschneidungen mit den Google-Programmen in Grenzen, doppelte Apps gibt es kaum.
Stören tun wir uns an der schon seit dem Priv mitgeschleppten DTEK-App von Blackberry. Sie schlüsselt Nutzern nach einer Analyse zwar auf, welche Sicherheitsvorkehrungen am Smartphone eingerichtet sind. Allerdings bewertet sie weder den aktuellen Software-Stand, noch weist sie auf installierte Apps hin, die an den persönlichen Daten interessiert sind.
Auch bietet sie keine Möglichkeit, Schnüffel-Apps um ihre Zugriffsrechte zu beschneiden oder sie falsche Daten übertragen zu lassen. Dass Blackberry-Hardware und -Software dabei als positive Kriterien für den Gerätesicherheitsstatus aufgeführt werden, ist dabei vielleicht noch nicht einmal so störend wie die Tatsache, dass es für die Vergabe einer PIN für die Bildschirmsperre zwar ebenfalls einen Pluspunkt gibt, allerdings nicht bewertet wird, ob es sich dabei nun um eine komplexere Nummernabfolge oder um 1111 handelt.
Neue Locker-App soll mehr Sicherheit bringen
Wiederum für mehr Sicherheit will Blackberry mit der neuen Locker-App sorgen. Dabei handelt es sich um einen Container für sicherheitsrelevante Dateien wie Fotos, Videos oder Dokumente, der sich nur durch die Eingabe des Gerätepassworts öffnen lässt. Die Idee ist gut, die Umsetzung allerdings nicht sehr benutzerfreundlich. Denn um Dateien in den Locker zu verschieben, muss der Dateimanager von Blackberry genutzt werden, Fotos lassen sich nicht aus einer Galerie-App heraus in den Datensafe schieben. Immerhin: Wird in der Kamera-App nicht der virtuelle Auslöser, sondern der Home-Button angetippt, dann werden Fotos direkt in den Locker gespeichert.
Weil das Blackberry Motion vornehmlich über den Touchscreen bedient wird, werden Texte über eine virtuelle Tastatur eingetippt. Sie funktioniert dabei ähnlich wie auf dem Keyone: Während der Worteingabe werden bereits Vorschläge angezeigt, die durch eine Wischbewegung nach oben ins Textfeld übertragen werden. Dabei analysiert die Blackberry-Tastatur auch den Kontext der Eingabe und ist sogar ziemlich hilfreich - auf diese Weise ganze Nachrichten zusammenzuwischen, geht schnell in Fleisch und Blut über. Allerdings fehlt uns beim Motion dann eben doch ein wenig die physische QWERTZ-Tastatur, die beim Keyone den einen oder anderen Blackberry-Fan über den arg hoch angesetzten Preis hinwegsehen ließ. Dem Motion fehlt so ein wichtiges Verkaufsargument, und es muss sich entweder mit deutlich günstigeren Smartphones mit der gleichen Ausstattung oder aber mit ähnlich teuren Geräten messen, die - wie das OnePlus 5T - Highend-Technik bieten.
Blackberry-Apps gibt es auch für andere Android-Smartphones
Denn so gut einige Apps von Blackberry auch sein mögen, eine Rechtfertigung für den Kauf eines Blackberry-Smartphones sind sie nicht mehr. Bekanntlich bietet Blackberry viele Programme mittlerweile als Paket im Play Store für alle anderen Android-Smartphones an. Die Sammlung ist zwar nicht vollständig, mit dem Blackberry Hub, der Kalender-App, den Aufgaben- und Notizen-Apps, dem Password Keeper und dem Privacy Shade sind aber die wichtigsten enthalten.
Auch die Sicherheit der Blackberry-Androiden wird immer wieder hinterfragt. Zwar betont Blackberry, es habe seinen Android-Ableger unter anderem durch einen abgewandelten, verstärkten Linux-Kernel, einen besseren Bootloader und einen Hardware-Root-of-Trust sicherer gemacht, allerdings hapert es bei der Auslieferung von Updates für das Betriebssystem. Das Motion hat derzeit den aktuellen Google-Sicherheitspatch vom Dezember 2017 installiert, allerdings war es schon bei früheren Blackberry-Smartphones so, dass die Versorgung mit Patches zuerst lahmte und dann - wie beim Priv - einschlief.
Auch dass Priv, DTEK50 und DTEK60 kein großes Betriebssystemupdate mehr erhalten und auf dem Marshmallow-Stand verbleiben werden, wirft kein gutes Licht auf die Blackberry-Geräte. Wie lange und konsequent Blackberry und TCL in Zukunft Updates ausliefern, lässt sich noch nicht abschätzen. Das Oreo-Update ist für Motion und Keyone erst einmal versprochen, das Tastatur-Smartphone erhält außerdem derzeit ein Update mit den Software-Features des Motion.
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Das Lumia 950 wäre oberflächlich betrachtet für mich das einzig interessante Telefon auf...
reichlich vorhanden sein, wenn man meint auf einem Smartphone, insbesondere in der...
Zitat aus dem Artikel: "Stören tun wir uns an der schon seit dem Priv mitgeschleppten...
24Monate nach End Of Life war das Versprechen. Beim Priv bereits gebrochen.