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Black Friday: Temu und Shein treiben Werbekosten in die Höhe

Mit Geboten auf Google -Suchbegriffe der Konkurrenz sorgen Temu und Shein dafür, dass das Black-Friday -Marketing für die Konkurrenz teurer wird.
/ Tobias Költzsch
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Temu und Shein fahren eine aggressive Strategie beim Marketing. (Bild: Jakub Porzycki via Reuters Connect)
Temu und Shein fahren eine aggressive Strategie beim Marketing. Bild: Jakub Porzycki via Reuters Connect

Die chinesischen Onlinehändler Temu und Shein sollen mit Geboten auf Google-Suchbegriffe, die eigentlich nichts mit ihren eigenen Angeboten zu tun haben, die Marketingkosten zum Black Friday für die Konkurrenz in die Höhe treiben. Das berichtet Reuters(öffnet im neuen Fenster) unter Bezugnahme auf eine in Auftrag gegebene Auswertung der Anzeigen in der Google-Suche.

Beim sogenannten Keyword Bidding(öffnet im neuen Fenster) bieten Onlinehändler auf Suchbegriffe, die bei einer Suche eigene Ergebnisse präferiert anzeigen. Je mehr Nachfrage nach einem Begriff vorliegt, desto teurer wird es, ihn zu buchen. Gemessen werden die Marketingausgaben pro Klick. Dieses Prinzip sollen sich Temu und Shein zu Nutze gemacht haben.

Wie Reuters berichtet, sollen Temu in den USA auf Begriffe wie "Walmart Black Friday Deals" , "Kohls Black Friday" und "Bed Bath Beyond" geboten haben - also auf Sucheingaben, die die Namen von Konkurrenten enthalten. Shein soll auf Begriffe wie "Walmart clothes" , "Zara jeans" , "Mango dresses" und "Nordstrom Rack shoes" geboten haben.

Marketingausgaben werden für Händler höher

Der Preis für den Suchbegriff "Walmart clothes" erhöhte sich Reuters zufolge zwischen August 2022 und August 2024 um das 16-Fache. Durch die Verteuerung der Ausgaben pro Klick werden die Marketingausgaben für viele Unternehmen größer, was deren Rentabilität verringert.

Suchmaschinenwerbung soll bei Onlinehändlern für 15 bis 30 Prozent der Verkäufe verantwortlich sein und kann bis zu 50 Prozent der Marketingausgaben ausmachen. Ein Experte bezeichnet die aktuelle Situation als "brutal" .

Reuters zufolge ist das Bieten auf häufig verwendete Suchbegriffe an sich nicht neu, in dieser Form aber schon. Temu und Shein sollen auf wesentlich mehr Suchbegriffe der Konkurrenz bieten als andere Anbieter.

Temu spricht von "versehentlicher" Praxis

Temu teilte auf Anfrage mit, dass es "in seltenen Fällen" dazu kommen kann, dass andere Markennamen "versehentlich" in die eigenen Werbekampagnen eingeschlossen würden. Temu würde in derartigen Fällen schnell Gegenmaßnahmen ergreifen. Shein äußerte sich gegenüber Reuters nicht.


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