Black Forest Labs: KI-Firma aus dem Schwarzwald greift nach Milliarden

Ein deutsches Unternehmen für künstliche Intelligenz führt Gespräche über eine Finanzierungsrunde, die das Start-up mit etwa vier Milliarden Dollar bewerten könnte. Black Forest Labs(öffnet im neuen Fenster) , spezialisiert auf KI-gestützte Bildgenerierung, will Berichten zufolge zwischen 200 und 300 Millionen Dollar von Investoren einsammeln, wie die Financial Times (FT) berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
Das in Freiburg ansässige Unternehmen wurde erst vor gut einem Jahr im August 2024 gegründet und positionierte sich bereits als eines der wenigen europäischen Unternehmen, die eigene KI-Modelle entwickeln. Gemeinsam mit dem Pariser Unternehmen Mistral gehört Black Forest Labs zu den seltenen europäischen Firmen, die eigene KI-Systeme entwickeln, anstatt auf bestehende Plattformen Dritter zu setzen.
Zuvor hatte Black Forest Labs bereits Finanzierungen bei einer Bewertung von rund einer Milliarde Dollar erhalten, unterstützt von der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz. Die aktuellen Finanzierungsgespräche befinden sich dem Bericht nach noch in einer frühen Phase, und die Konditionen könnten sich während der Verhandlungen noch ändern.
Technologie und Marktposition
Das Kerngeschäft des Unternehmens basiert auf seinen Flux-Modellen, die Bilder aus Textbeschreibungen generieren. Diese Systeme können auch bestehende Bilder modifizieren und ermöglichen es Nutzern, die Ergebnisse zu bearbeiten. Die Technologie baut auf Arbeiten auf, die das Team zuvor bei Stability AI entwickelt hatte, dem Unternehmen hinter Stable Diffusion.
Black Forest Labs verfolgt teilweise ein Open-Source-Modell und stellt einige seiner KI-Systeme unter bestimmten Lizenzbedingungen kostenlos zur Verfügung. Dieser Ansatz ähnelt dem von Mistral, mit dem das deutsche Unternehmen eine Partnerschaft eingegangen ist, um Bildgenerierungstools in Mistrals Le-Chat-Anwendung bereitzustellen.
Branchenbeobachter sind nach Angaben der FT der Ansicht, dass Black Forest Labs konkurrenzfähige Technologie entwickle, die Googles KI-Systemen ebenbürtig sei. Allerdings steht das Unternehmen im Wettbewerb mit etablierten Akteuren wie den US-Unternehmen Runway und Midjourney sowie OpenAI.
Geschäftspartnerschaften und Expansion
Mehrere große Unternehmen integrierten die Modelle von Black Forest in ihre Plattformen. Adobe baute die Technologie des Start-ups in Photoshop ein, während Meta die Systeme von Black Forest zu einer neuen KI-Funktion namens Vibes hinzugefügte.
Microsoft machte die Flux-Modelle von Black Forest über seine Azure-Cloudplattform verfügbar und richtet sich damit an Unternehmenskunden, die Bildgenerierung für Marketingmaterialien und Produktprototyping benötigen. Das Unternehmen arbeitete nach Informationen der FT auch mit Elon Musks xAI zusammen, um seine Tools in das Grok-Chatbot-System zu integrieren.
Trotz des rasanten Wachstums beschäftigt Black Forest Labs nach Informationen der FT ein relativ kleines Team von weniger als 50 Mitarbeitern.



