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BKA vs. Nemesis Market: Darknet-Marktplatz für Cybercrime und Drogen abgeschaltet

Über 150.000 Nutzer und 1.100 Verkäufer haben auf Nemesis Market mit Daten, Cybercrime -Diensten und Drogen gehandelt . Damit ist jetzt Schluss.
/ Marc Stöckel
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Das BKA hat die Abschaltung von Nemesis Market verkündet. (Bild: pixabay.com / MagnusGuenther)
Das BKA hat die Abschaltung von Nemesis Market verkündet. Bild: pixabay.com / MagnusGuenther

Deutsche, amerikanische und litauische Behörden haben am 20. März im Rahmen einer gemeinsamen Strafverfolgungsoperation den illegalen Darknet-Marktplatz Nemesis Market vom Netz genommen. Einer Pressemitteilung des BKA(öffnet im neuen Fenster) und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main zufolge wurde dort mit Betäubungsmitteln, betrügerisch erlangten Daten und verschiedenen Cybercrime-Diensten gehandelt.

Nemesis Market war demnach eine über das Tor-Netzwerk erreichbare Darknet-Plattform mit weltweit mehr als 150.000 Nutzern und über 1.100 registrierten Verkäuferkonten. Nach aktuellem Ermittlungsstand stammten fast 20 Prozent der Verkäuferkonten aus Deutschland, heißt es in der Mitteilung.

Der Marktplatz sei erst im Jahr 2021 gegründet worden und danach schnell gewachsen. Verkauft worden seien dort Betäubungsmittel, betrügerisch erlangte Daten und Waren sowie Cybercrime-Dienstleistungen wie Ransomware-, Phishing- oder DDoS-Angriffe.

Infrastruktur und Kryptos beschlagnahmt

Nemesis Market sei nun geschlossen und die Server-Infrastruktur sichergestellt worden, erklären die Strafverfolger. Außerdem seien Kryptowährungen im Wert von 94.000 Euro beschlagnahmt worden. Besucher finden auf der Tor-Webseite des Marktplatzes nun ein Banner vor, das auf die Beschlagnahmung der Plattform durch das BKA hinweist.

Der am Mittwoch erfolgten Abschaltung von Nemesis Market seien aufwendige Ermittlungsarbeiten vorausgegangen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Das BKA und die ZIT hätten dafür seit Oktober 2022 mit dem FBI, der DEA (Drug Enforcement Administration) und dem IRS-CI (Internal Revenue Service Criminal Investigation) zusammengearbeitet. Die sichergestellten Marktplatz-Daten würden nun als Grundlage für weitere Ermittlungen gegen Nutzer und Verkäufer der Plattform dienen.

Weitere Schläge gegen kriminelle Plattformen

Erst vor wenigen Wochen hatte die Polizei Düsseldorf einen erfolgreichen Schlag gegen Crimemarket verkündet - die bis dahin größte deutschsprachige kriminelle Handelsplattform. Auf dieser wurde unter anderem mit Betäubungsmitteln, kriminellen Dienstleistungen und detaillierten Anleitungen zu schweren Straftaten gehandelt.

Im Dezember 2023 gelang es dem BKA in Zusammenarbeit mit anderen Behörden, die Darknet-Plattform Kindom Market vom Netz zu nehmen , über die ebenfalls Betäubungsmittel, kriminelle Dienstleistungen und Schadsoftware verkauft wurden.


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