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Bitkom und Ifo: Prognose für neue ITK-Arbeitsplätze massiv reduziert

Noch im Januar sind Bitkom und Ifo von einem viel stärkeren Zuwachs ausgegangen. Die einzelnen ITK-Branchenbereiche entwickeln sich unterschiedlich.
/ Achim Sawall
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Für Netzausrüstung wird in der Branche etwas weniger Geld ausgegeben. (Bild: Deutsche Telekom)
Für Netzausrüstung wird in der Branche etwas weniger Geld ausgegeben. Bild: Deutsche Telekom

Im laufenden Jahr sollen in der ITK-Branche voraussichtlich 29.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Das gab der Branchenverband Bitkom am 26. Juni 2024 unter Berufung auf den zusammen mit dem Ifo Institut erstellten Digitalindex(öffnet im neuen Fenster) bekannt. Im Januar lag die Prognose noch bei 36.000 neuen Arbeitsplätzen, die in der Branche neu entstehen.

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst räumte ein, das Branchenunternehmen "zuletzt Arbeitsplätze abbauen mussten" . Für den Stellenabbau gibt es einige Beispiele: Dass SAP Tausende Stellen abbauen und neu besetzen will, kündigte der Softwarekonzern aus Walldorf bereits Anfang des Jahres an. Bei Infineon in Regensburg werden massiv Arbeitsplätze abgebaut. In dem Werk sollen 400 bis 600 Arbeitsplätze gestrichen und ins Ausland verlagert werden. Die Belegschaft von TDK Electronics (ehemals Epcos) wehrt sich gegen den angekündigten Abbau der Hälfte der Arbeitsplätze am Standort Heidenheim.

Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur sinken

Trotz schwieriger Bedingungen entstehen nach den Angaben in der Branche jedoch auch weiterhin neue Arbeitsplätze. Im kommenden Jahr sollen nach jetzigem Stand fast 47.000 hinzukommen. Damit wären Ende 2025 1,41 Millionen Menschen in der ITK-Branche beschäftigt; 2005 waren es noch 810.000.

"Die Digitalbranche ist Deutschlands stärkster Job-Motor. Die Beschäftigung könnte sogar noch höher sein, wenn es ausreichend Fachkräfte gäbe, denn vielfach sind Unternehmen nicht in der Lage, freie Stellen zu besetzen" , betonte Wintergerst.

Das größte Umsatzwachstum kann wie in den Vorjahren die Informationstechnik (IT) verbuchen. Nach der aktualisierten Prognose werden 2024 mit IT 151,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 5,4 Prozent. Am stärksten wachsen dabei die Umsätze mit Software um 9,8 Prozent auf 46,6 Milliarden Euro.

Unterhaltungselektronik weiter schwer angeschlagen

Die Umsätze mit Servern liegen nach einem leichten Minus von 0,3 Prozent bei 3,1 Milliarden Euro. Die Integration von KI in die Hardware werde hier in den kommenden Jahren für zusätzliche Investitionen sorgen, sagte Wintergerst.

Auch in diesem Jahr würden die Umsätze mit Unterhaltungselektronik weiter sinken. Für 2024 geht die Prognose von einem Minus um 7,5 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro aus.

Der Markt für Telekommunikation soll in diesem Jahr um 2 Prozent auf 73,7 Milliarden Euro wachsen. Laut Bitkom-Prognose wird mit Telekommunikationsdiensten der Hauptanteil von 52,8 Milliarden Euro erzielt, das entspricht einem Plus von 1,8 Prozent. Rückläufig sind die Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur, die um 0,3 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro sinken.


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