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Bitkom: Nicht jeder für Ausbildung zum Softwareentwickler geeignet

Auf den Ausbildungsberuf Softwareentwickler kommen doppelt so viele Bewerber wie Ausbildungsplätze. Laut einer Langzeitstudie wird sich zugleich der Mangel an IT-Fachkräften dramatisch verschärfen.
/ Achim Sawall
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Nicht jeder kann Softwareentwicklung verstehen. (Bild: Bitkom)
Nicht jeder kann Softwareentwicklung verstehen. Bild: Bitkom

Auch wenn nicht jeder Interessent für die Ausbildung zum Softwareentwickler wirklich geeignet sei, müsse das vorhandene Interesse der jungen Menschen an dem Beruf genutzt werden. Das sagte Nora Rohr, Referentin Bildungspolitik beim Bitkom, Golem.de auf Anfrage: "Ein wichtiger Bestandteil des Maßnahmenpakets gegen den IT-Fachkräftemangel ist es, die Ausbildung zu stärken. Die jüngste Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit hat zum Beispiel gezeigt, dass auf den Ausbildungsberuf Softwareentwickler doppelt so viele Bewerber wie Ausbildungsplätze kommen."

Die Unternehmen seien "in der Pflicht, mehr Ausbildungsstellen zu schaffen" , betonte Rohr. Zugleich sorge aber der Fachkräftemangel selbst dafür, dass Kapazitäten für Ausbildung häufig knapp sind.

In den nächsten Jahren wird sich der Mangel an IT-Fachkräften dramatisch verschärfen. Das ergab eine Langfriststudie des IT-Branchenverband Bitkom, die am 11. April 2024 vorgelegt wurde(öffnet im neuen Fenster) . Bis zum Jahr 2040 werden danach in Deutschland 663.000 IT-Fachleute fehlen. Im Dezember 2023 hatte der Bitkom 149.000 unbesetzte IT-Stellen in deutschen Unternehmen berechnet, fünf Jahre zuvor waren es erst 82.000.

IT-Fachkräftemangel: Wesentlicher Hebel ist die Zuwanderung

Der Mangel war im Jahr 2023 damit am größten. "Wenn wir jetzt konsequent handeln, muss diese Projektion nicht Realität werden" , sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Nötig sei die Förderung des Quereinstiegs, mehr betriebliche Ausbildung, Förderung der Zuwanderung und ältere IT-Beschäftigte länger im Job zu halten.

So könnten bis 2040 durch die Förderung des Quereinstiegs rund 129.500 zusätzliche IT-Fachkräfte gewonnen werden, durch Maßnahmen im Bereich Studium und Ausbildung kämen weitere 108.000 hinzu und 68.500 ließen sich aktivieren, indem ältere Beschäftigte länger im Job bleiben. Unverzichtbar ist aus Bitkom-Sicht, weitere 321.000 IT-Expertinnen und -Experten über bessere Zuwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland zu holen. Zugleich fehlen besonders die in Entwicklungsländern abgeworbenen Fachkräfte bei der dringend notwendigen Entwicklung der dortigen Wirtschaft.


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