Bitkom: Deutsche Netze sollen erhöhten Datenverkehr aushalten
Der Bitkom sieht in Deutschland keine Probleme wegen mehr Traffic. Doch in Spanien und der Schweiz sind die Probleme da.

Nach Einschätzung des Präsidenten des IT-Branchenverbands Bitkom, Achim Berg, werden die Netze in Deutschland dem erhöhten Datenverkehr infolge der Coronakrise standhalten. Durch die Verlagerung vieler Aktivitäten in Beruf und Freizeit in das eigene Zuhause komme es zu "wachsenden Anforderungen an die Netze", sagte Berg dem Handelsblatt. "Das führt zwar zu größeren Datenmengen in den Netzen, aber nicht zwangsläufig zu neuen Lastspitzen, die sich üblicherweise abends nach Ende der üblichen Arbeitszeiten zeigen." Bislang seien dadurch in Deutschland "keine gravierenden Beeinträchtigungen bekannt und sie sind auch nicht zu erwarten". Es gelte aber, die weitere Entwicklung aufmerksam zu verfolgen.
Laut Berg entfällt der größte Anteil der Spitzenbelastungen in den Netzen auf Video-Streaming. "Die Lastspitzen lassen sich darauf zurückführen, dass die Nutzer am Abend etwa ihre Lieblingsserie streamen", sagte der Bitkom-Chef. Dafür seien "die Netze ausgelegt und sie verkraften das". Video-Streaming mache etwa 60 Prozent des gesamten Datenverkehrs aus.
Die Anforderungen von Homeoffice und E-Learning seien vergleichsweise gering, sagte Berg. "E-Mails und Kollaborations-Tools erfordern nur sehr kleine Bandbreiten. " Selbst Videokonferenzen seien mit vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten zwischen 2 und 8 Megabit pro Sekunde (MBit/s) "problemlos möglich".
In anderen europäischen Ländern gab es dagegen Probleme. So berichtete der Schweizer Tagesanzeiger, dass am Montag bei einem Teil der Swisscom-Kunden die Gespräche im Festnetz- oder Mobilfunk unterbrochen worden seien. "Die außerordentliche Lage hat seit heute Morgen zu einem rasanten Anstieg der Nutzung unserer Telekommunikationsdienste geführt. Dies führt zu einer enorm gesteigerten Belastung der Infrastruktur von Fest- und Mobilnetz. Heute Vormittag konnte ein Teil der Anrufe von Privat- und Geschäftskunden punktuell nicht aufgebaut werden. Betroffen waren Mobile- und Festnetz-Telefonie-Anrufe", sagte Swisscom-Sprecherin Sabrina Hubacher Golem.de auf Anfrage. Man arbeite an einer Kapazitätserweiterung und bitte die Kunden um eine "vernünftige und verantwortungsvolle Nutzung der Telekommunikationsnetze".
Home-Office-Anwendungen benötigten in Vergleich zu Streaming-Anwendungen wie Swisscom TV und Netflix nur einen kleinen Anteil des Gesamtverkehrs. Engpässe könnten beim Eingang in der Infrastruktur der Geschäftskunden auftreten. Swisscom könne auf Wunsch des Geschäftskunden mehr Bandbreite schalten, sofern die physikalischen Leitungen dies gewährleisteten.
Die Telefónica Spain hatte angesichts von Millionen Menschen im Homeoffice und Tele Learning zu einer vernünftigen Nutzung von Mobilfunk und Festnetz aufgerufen. Nutzer sollten wo möglich auf Videokonferenznutzung zugunsten von Chat verzichten, nur Dateien herunterladen, die sie wirklich benötigten und das Versenden unnötig großer E-Mails vermeiden.
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... wenn man wirklich arbeitet.
Im Leseverständnis. Daten sind nicht das Problem (laut Swisscom "im niederen...
das unsere Netze schon immer am Limit laufen, z.B. die 5 MBits user vom Land? Just...
Mobiltelephon ist bei mir heute Montag bei Sunrise auch ein paarmal abgebrochen. Who...