Bitcoins: Wie das Geschäft mit dem digitalen Bargeld funktioniert

Extreme Kursschwankungen, ein Handelsplatz geschlossen - die virtuelle Währung Bitcoin flößt nicht gerade Vertrauen ein. Johannes Wendt hat sich den Handel angeschaut.

Artikel veröffentlicht am , Johannes Wendt/Zeit Online
Ein Softwareingenieur in Utah prägt Bitcoins, eigentlich gibt es die Währung aber nur digital.
Ein Softwareingenieur in Utah prägt Bitcoins, eigentlich gibt es die Währung aber nur digital. (Bild: George Frey/Getty)

Die Nachrichten der vergangenen Wochen boten genügend Stoff, Bitcoins das Vertrauen zu entziehen: Erst schwankten die Kurse im Rahmen der Zypern-Krise binnen weniger Stunden um mehr als hundert Euro, dann wurde Europas größte Bitcoin-Börse Bitcoin24 dichtgemacht. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen den Betreiber wegen Betrugs.

Inhalt:
  1. Bitcoins: Wie das Geschäft mit dem digitalen Bargeld funktioniert
  2. Wie übergibt man digitalen Zahlensalat?

Der erwartete Niedergang der digitalen Währung blieb aber auch diesmal aus. Trotz schlechter Nachrichten pendelten sich Handel und Kurse wieder ein. Die Bitcoin-Community macht einfach weiter.

Johannes Schreiber ist Teil dieser Community. Der Student aus Berlin handelt mit Bitcoins. Er nimmt die Turbulenzen gelassen: "Kursschwankungen von 30 Prozent am Tag kommen schon mal vor - ich hab schon Schlimmeres erlebt", sagt Schreiber. Auch in diesem Monat hat er Bitcoins verkauft.

Der Grund dafür ist jedoch nicht Gottvertrauen oder Idealismus seiner Kunden. Bitcoins bieten schlicht etwas, das keine andere Währung gewährleisten kann: Anonymität sowie Unabhängigkeit von Banken und Staat.

Die ist auch Schreiber wichtig. Das ist nicht sein richtiger Name, denn den möchte er nicht öffentlich machen. Er sagt, er wisse nicht, wie sich die ganze Sache mit den Bitcoins mal entwickele, wie sie in zehn Jahren gesehen werde. Er hat Sorge, dass er mit seinem Hobby irgendwann Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn er nach dem Studium einen Job sucht.

Wer Bitcoins will, muss warten

Diese Anonymität bietet Schreiber auch seinen Kunden, er ist Zwischenhändler abseits der Börsen. Denn wer bei den üblichen Bitcoin-Börsen wie Mt.Gox handeln will, muss zumindest sein Bankkonto angeben. Das ist notwendig, damit der Kunde klassisches Geld in Bitcoins umtauschen kann und umgekehrt. Der Umtausch hinterlässt also Spuren. Aufgrund der hohen Nachfrage landen Interessenten bei den großen Börsen außerdem auf einer Warteliste.

Schneller geht der Handel außerhalb der Börsen, Over-the-Counter (OTC) genannt. Eines der Angebote ist die Plattform bitcoin.de. Dort handeln Privatleute mit Bitcoins und geben sich gegenseitig Bewertungen. Das schafft Vertrauen unter ihnen. Die Wartefrist können solche Marktplätze verkürzen, das Problem mit dem Konto aber bleibt.

Die Lösung ist der Tausch von Angesicht zu Angesicht. Statt sich auf Börsen und Marktplätzen zu tummeln, nimmt Schreiber über Seiten wie localbitcoins.com oder #bitcoin-otc Kontakt zu Interessenten auf. Anschließend trifft er sich mit ihnen zum Handel.

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Wie übergibt man digitalen Zahlensalat? 
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