Bitcoin: Die Macht der Mining Pools

Große Mining-Gruppen könnten das bislang theoretische Problem der sogenannten egoistischen Schürfer Realität werden lassen. Forscher empfehlen, die Macht dieser Mining Pools zu begrenzen.

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Selfish Minig könnte durch die Macht der Mining Pools zu einem realen Problem werden.
Selfish Minig könnte durch die Macht der Mining Pools zu einem realen Problem werden. (Bild: Lam Yik Fei/Getty Images)

Sogenannte egoistische Schürfer könnten verheimlichen, einen neuen Block berechnet zu haben, um sich damit einen Vorsprung bei der Berechnung des nächsten Blocks zu verschaffen. Andere Schürfer könnten dann ihre Zeit mit bereits berechneten Blöcken verschwenden. Zwar erhalten egoistische Miner kurzfristig keine Bitcoins, die erst ausgegeben werden, wenn ein neu berechneter Block an die Blockchain angefügt wird. Langfristig könnte sich ein großer Vorsprung für die egoistischen Schürfer aber rechnen.

Diese umstrittene Problematik wurde bereits mehrfach in der Bitcoin-Gemeinde diskutiert, ist aber bislang in der Realität noch nicht beobachtet worden. Je mehr große Mining Pools aufträten, desto realer werde diese Gefahr allerdings, sagen die beiden Forscher Ittay Eyal und Emin Gün Sirer von der Cornell Universität. Sie kommen zu dem Schluss, dass auch kleine Mining-Gruppen, die nur einen Bruchteil der gesamten Berechnungsleistung kontrollieren, das sogenannte Selfish Mining effektiv einsetzen könnten.

Gemeinsam schürfen

Solche Gruppen treten immer mehr in den Vordergrund. Je schwieriger es wird, Bitcoin-Blöcke zu berechnen, desto mehr bilden sich Mining-Gruppen, die mit spezialisierter Hardware arbeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Gruppe, die mehr als 51 Prozent der gesamten Berechnungsleistung kontrolliert, auch die Blockchain selbst manipulieren und damit beispielsweise Bitcoins zweimal ausgeben kann.

Im Januar erreichte der Mining Pool Ghash aus China 41 Prozent der gesamten Berechnungsleistung. Nach Protesten drosselte der Mining Pool seine konsolidierte Rechenleistung. Nach eigenen Angaben werden 45 Prozent seiner Hashberechnungen von spezialisierten ASIC-Rechnern erledigt und zu 55 Prozent von unabhängigen Schürfern vorgenommen. Die Gruppe versicherte, dass sie keinesfalls die gefürchtete 51-Prozent-Schwelle überschreiten werde, da sie Bitcoin keinen Schaden zufügen wolle.

Gemeinsam schürfen

Große Akteure spielen jedoch bereits jetzt eine wesentliche Rolle beim Schürfen der Kryptowährung. Gegenwärtig liegt Ghash bei etwa 29 Prozent, während die nächsten drei großen Mining Pools BTC Guild, Eligius und F2pool zusammen etwa 41 Prozent der Berechnungsleistung kontrollieren. Nur noch weniger als ein Viertel aller Schürfer agiert unabhängig. Die Forscher befürchten, dass sich die Mining Pools auch zusammentun könnten, um so Kontrolle über die Blockchain zu erhalten.

Eyal und Sirer empfehlen indes Änderungen im Bitcoin-Protokoll, um den Schwellenwert des effektiven egoistischen Schürfens auf ein Viertel der Berechnungsleistung festzulegen und gleichzeitig die Größe der Mining Pools zu begrenzen.

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DoNotText 27. Mär 2014

Ok, das ergibt Sinn - unter der Annahme dass die Mehrheit immer gültig ist. Ich dachte...

dahana 26. Mär 2014

Ach? Es gibt bei Bitcoin identifizierbare Miner? Und kein Miner ist schlau genug seine...

Peter2 26. Mär 2014

Nette Behauptung, nur ohne Belege. auf die Argumente von Suven bist du ja gar nicht...

dasa 25. Mär 2014

Damit gibt es kein 51% Problem. Außerdem werden die Coins direkt aufs private Wallet...



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