Bitcoin: Ansturm auf Bitcoins lässt Kurs auf und ab schnellen
Erst hat der Wert der virtuellen Währung Rekordhöhen erreicht, dann stürzte er ab: Bitcoins sind derzeit so gefragt, dass die Handelsbörsen überlastet sind.

Von 266 US-Dollar innerhalb weniger Stunden runter auf 105, wieder hoch auf 179 und noch einmal runter auf etwas unter 150 Dollar: Der Wert von Bitcoins steigt und fällt derzeit rasend schnell. Das liegt nicht etwa an Hackern, sondern an der zunehmenden Popularität der virtuellen Währung. Das jedenfalls sagen die Betreiber der größten Bitcoin-Börse Mt.Gox.
Bitcoins gibt es seit 2009. Das digitale Zahlungsmittel mit der Abkürzung BTC erzeugen Computerbesitzer selbst, mit Hilfe einer zeit- und rechenaufwendigen Verschlüsselungstechnik, die jedes Kopieren verhindern soll. Die Währung wird derzeit noch vor allem für Transaktionen im Internet verwendet, doch gibt es immer mehr Firmen, die sie als Zahlungsmittel akzeptieren. Der zuletzt stetig gestiegene Kurs gegenüber herkömmlichen Währungen ergibt sich aus Angebot und Nachfrage in Tauschbörsen.
Das gilt genauso für den jüngsten Kursrutsch. "Wir versichern, dass wir letzte Nacht nicht das Ziel einer DDoS-Attacke waren", schreiben die Betreiber von Mt.Gox auf ihrer Website. Und weiter: "Tatsächlich hatten die ziemlich erstaunliche Zahl neuer Konten und der damit einhergehende Handel einen starken Einfluss auf das ganze System, das darauf langsamer wurde. Wie das in solchen Situationen erwartbar ist, reagierten die Menschen mit massenhaften Panikverkäufen, was den Handel noch weiter angefacht und unsere Maschine schließlich zum Erliegen gebracht hat."
Die Zahl der Transaktionen habe sich innerhalb von 24 Stunden verdreifacht, erklärte Mt.Gox. Jeden Tag würden 20.000 neue Konten bei der Onlinebörse eingerichtet. Jetzt sollen zusätzliche Server installiert werden, um den Andrang zu bewältigen.
Das gleiche Phänomen zeigte sich auch bei einer deutschen Bitcoin-Börse. Auch sie musste ihre Server erheblich aufstocken, um dem Ansturm Herr zu werden. Im Blog von bitcoin.de wird als Begründung für die Kursschwankungen der Börsenspekulant André Kostolany zitiert. Er habe für solche Situationen eine schöne Erklärung parat gehabt, als er sagte: "Wenn zu viele zittrige Hände im Markt sind, ist der Crash nicht mehr weit."
Kriminelle kapern Rechner, um Bitcoins zu erzeugen
Derzeit sind viele Hände im Markt, viel mehr zumindest als noch vor kurzem. Vor einem Jahr noch war die dezentral im Internet erzeugte und verwaltete Währung noch mit 5 Dollar pro Bitcoin bewertet worden. Sie galt als Spielerei für Nerds. Wohl unter dem Eindruck der Euro-Krise stößt das lange Zeit belächelte Konzept einer unabhängigen und nicht staatlich kontrollierten Währung nun auf eine steigende Nachfrage. Skeptiker dagegen befürchten, es entstehe eine Spekulationsblase, die früher oder später platzen müsse.
Interessant ist das Ganze allemal, auch für jene, die keine Bitcoins auf ihrem Rechner gespeichert haben: Was sich derzeit abspielt, haben die wenigsten Menschen schon einmal miterlebt: das Entstehen einer gänzlich neuen Währung. Denn Bitcoins sind im Gegensatz zu allen heute relevanten Währungen nicht aus einer bestehenden hervorgegangen. Was im Moment chaotisch wirkt, ist daher möglicherweise nicht mehr als das allmähliche Einpendeln der neuen Währung auf einen einigermaßen stabilen Mittelwert.
Oder aber das ganze System erweist sich als so instabil, dass es nicht mehr vertrauenswürdig erscheint. Schadsoftware, wie sie derzeit über Skype verbreitet wird, könnte zu diesem Vertrauensverlust beitragen: Infiziert sie einen Computer, wird dessen Rechenleistung im Hintergrund dazu verwendet, neue Bitcoins zu erzeugen.
Dieses "Mining" benötigt viel Rechenleistung, weshalb dazu in der Regel mehrere Computer zusammengeschaltet werden. Unter ihnen werden die neu geschaffenen Bitcoins anschließend verlost. In der Regel wissen die Beteiligten aber davon, sie machen freiwillig mit. Wenn die Erzeugung neuer Bitcoins zu einem Geschäft von Kriminellen wird, könnte das Interesse an der digitalen Währung auch schnell wieder nachlassen.
Andererseits sind Hacks von Bitcoin-Börsen inzwischen zahlreich. Immer wieder werden Händler, Nutzer oder Plattformen angegriffen, um Bitcoins zu stehlen. Dem stetig wachsenden Interesse hat das bislang immer nur kurze Dämpfer verpasst.
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Entweder Bitcoins werden wertlos oder sie werden richtig viel wert sein, denn wie sonst...
Ich warte auf die ersten Mining-Serverparks in finanzstarken Ländern mit Billigstrom...
Krise? Ich seh es als eine Chance einzusteigen ;)