Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Bis zu 128 GByte Speicher: AMD Strix Halo könnte Apples M3 Max übertreffen

Die schnellsten Ryzen -AI-300- Prozessoren dürften dank starker GPU und viel Speicher vor allem mit Apples schnellsten Chips konkurrieren. Zen 5 sorgt für die nötige Effizienz.
/ Martin Böckmann
27 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
AMD Strix Point kommt bereits in wenigen Wochen auf den Markt. Für den erwarteten High-End-Ableger gibt es noch kein Datum. (Bild: AMD)
AMD Strix Point kommt bereits in wenigen Wochen auf den Markt. Für den erwarteten High-End-Ableger gibt es noch kein Datum. Bild: AMD

Laut Frachtpapieren (via X(öffnet im neuen Fenster) ) hat AMD Testplatinen produziert und versendet, auf denen Strix-Halo-APUs mit 128 GByte Arbeitsspeicher verbaut sind, die als Topmodell der Ryzen-AI-300-Serie auf den Markt kommen sollen. Als vollständiges und KI-fähiges SoC (System-on-Chip) bestehend aus zwölf CPU-Kernen, einer NPU sowie einer GPU hat AMD in diesem Bereich kaum gleichwertige Konkurrenz. Lediglich Apple hat Chips wie den M3 Max im Angebot, wo ebenfalls alle drei Komponenten auf einen gemeinsamen großen Speicher zugreifen können.

Die Testplatinen unter dem Namen Maple Revision B wurden bereits am 27. März 2024 verschickt, die Testphase dürfte daher bereits fortgeschritten sein. Bisherige Testplatinen für Strix Halo waren noch als Revision A gekennzeichnet und hatten entweder 32 oder 64 GByte Speicher, was für alltägliche Anwendungen und Gaming ausreichen dürfte, für große KI-Modelle, 3D-Rendering und einige Videoanwendungen jedoch nicht immer ausreicht.

Während Strix Point mit einem 128-Bit Speicherbus ausgestattet ist, der abhängig vom Speichertakt eine Speicherdurchsatzrate von ungefähr 120 GByte pro Sekunde ermöglicht, setzen die Topmodelle der Strix-Halo-Serie auf 256-Bit. Dadurch können (und müssen) doppelt so viele Speicherchips verbaut werden, was sowohl eine Verdoppelung der Speichermenge als auch der Durchsatzrate bedeutet. Durch Infinity Cache wird die laut Chiphell(öffnet im neuen Fenster) auf bis zu 500 GByte/s beschleunigt.

Vom Monolithen zum Multi-Chip-Design

AMD APUs waren bislang monolithisch aufgebaut, bestanden also aus einem Siliziumchip und setzten nicht auf das seit Zen 2 bekannte Chiplet-Prinzip der Desktop-Prozessoren. Strix Halo soll das jedoch ändern und ebenfalls aus mehreren Dies bestehen, die per Infinity Fabric miteinander verbunden sind. Neben Zen-5-Kernen soll eine RDNA-3.5-GPU, eine NPU mit mehr als 50 TOPS und ein L4-Cache mit 32 MByte verbaut werden.

Obwohl AMD nur zwölf Kerne gegenüber Apples 16 Kernen bietet, könnte die neue Zen-5-Architektur für eine etwas höhere Leistung pro Kern sorgen, wenigstens bis zum Erscheinen eines M4 Max. Auch bei der GPU-Leistung könnte AMD durch den Infinity-Cache einen Vorteil gegenüber Apple haben, wo die tatsächliche Speicherdurchsatzrate eher zum Flaschenhals wird.

Während die Existenz der High-End-APU aufgrund der Menge der Hinweise und Gerüchte mittlerweile als gesichert gilt, hat sich AMD selbst bisher nicht dazu geäußert. Die genauen Spezifikationen sowie ein geplanter Termin zur Vorstellung wurden bislang nicht bekanntgegeben. In wenigen Wochen erscheint erst einmal Strix Point, wo ebenfalls AMDs neueste Architektur zum Einsatz kommt.


Relevante Themen