Bioware: Das Aus von Anthem ist gut für alle Spieler
Bioware stellt die Arbeit an Anthem endlich ein - ein großer Schritt im Kampf gegen seelenlose Ballerspiele mit Blechkameraden.

Vor zwei Jahren hat Bioware das Actionspiel Anthem veröffentlicht und nach vernichtenden Reaktionen aus Fachpresse und Community nun endlich die geplante Überarbeitung eingestellt. Das hat das Studio im Firmenblog bekanntgegeben, offiziell sind die besonderen Herausforderungen durch Coronapandemie und Homeoffice die Gründe für das Aus. Die Server laufen vorerst weiter.
Letztlich bedeutet das: Game Over, und es ist vermutlich die beste Entscheidung, die Bioware jemals im Zusammenhang mit Anthem (Test auf Golem.de) getroffen hat.
Das Actionspiel war einfach schlecht und hätte nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand gerettet werden können, wenn überhaupt.
Es gab viele grundlegende Probleme, stellvertretend möchte ich die Ladebalken mitten im Einsatz beim Übergang von einem Bereich in den anderen nennen. Ich kann nicht verstehen, dass ein Entwicklerstudio so etwas auch nur in Erwägung zieht.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, weswegen ich froh über den endgültigen Stopp von Anthem bin: Ich finde, dass wir heutzutage keine derart seelenlosen Computerspiele mehr brauchen. Superhelden in betont männlichen Rüstungen, die mit riesigen Waffen irgendwelche Welten retten - auf mich wirkt dieses Konzept mittlerweile auf peinliche Art spätpubertär.
Klar: In der Frühzeit des Gamings war es wegen der technischen Beschränkungen durchaus sinnvoll, statt schlecht animierter Heldengesichter wenigstens Blechkameraden in dramatischen Posen zu zeigen.
Ich habe mich mit Begeisterung durch einige der Mechwarrior-Games von Activision gekämpft - das waren tolle Spiele, an die ich gerne zurückdenke. Dennoch: Edelmetall statt Emotionen akzeptiere ich nur noch, wenn es so genial gemacht ist wie beim Mandalorianer. Davon war Anthem aber ein paar Parsec entfernt.
Wenn dann wie in Anthem auch noch ein generisches Gameplay mit Fokus auf Dauerfeuer dazukommt und die Welt uninteressant wirkt, geht jeder Spielspaß flöten (über die Mikrotransaktionen reden wir erst besser gar nicht).
Vor der Veröffentlichung von Anthem hatte ich die Hoffnung, dass Bioware mit seiner langen Geschichte an spannenden Charakteren dem Geballer irgendwie Leben einhaucht. Aber selbst Hamster Boo im ersten Baldur's Gate hatte ein reicheres Gefühlsleben und war damit interessanter als die Pseudohelden in Anthem.
Bioware will sich nun - so steht es im Blog - auf die Entwicklung von Dragon Age und Mass Effect konzentrieren. Auch wenn es bei beiden Serien immer wieder Teile mit großen Schwächen gab: Für mich ist diese Neuausrichtung die richtige Entscheidung!
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).
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Man muss schliesslich sehen wo man bleibt :P Ich finde es allerdings immer gut, wenn ich...
Du meinst nicht "kann es nicht" sondern "gefällt mir persönlich nicht". Offenbar gibt es...
.. und mag jetzt andere Spiele als frueher. Wow. Hoert man selten....
Also Mass Effect 1 bis 3 fand ich geil. Dragon Age 1 war sogar richtig genial und...
bekomm ich mein Geld zurück? sonst nix gut ist doch kacke wie die Leute dir das Geld aus...
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