Biometrische Daten: Elektronisches Einreisesysteme für Nicht-EU-Bürger gestartet

Die EU hat bei der Einreise nach Europa ein neues Einreisesystem für Nicht-EU-Bürger gestartet. Das neue Verfahren solle schrittweise eingeführt werden, mehr Daten erfassen und dadurch Kriminalität bekämpfen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit(öffnet im neuen Fenster) . In Deutschland führt zunächst der Flughafen Düsseldorf das sogenannte Ein- und Ausreisesystem (Entry-Exit-System – EES) ein.
Für deutsche Staatsangehörige oder Staatsangehörige anderer EU-Länder ändert sich nichts. Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger können sich künftig elektronisch an speziellen Schaltern registrieren. Ausnahmen gibt es dabei etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte besitzen und in unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen.
Einreisende müssen laut EU neben den üblichen Angaben aus dem Reisepass auch biometrischen Daten, also Fingerabdrücke und Gesichtsbilder, machen und speichern lassen. Der Kommission zufolge ist das nur bei der ersten Einreise und der ersten Ausreise erforderlich. Bei nachfolgenden Ein- und Ausreisen gibt es demnach nur eine kurze Überprüfung der Daten.
Außerdem wird das Ein- und Ausreisedatum festgehalten. Um den Prozess an der Grenze zu beschleunigen, lassen sich manche Daten schon vorab per App oder am Selbstbedienungsschalter abgeben.
Flughafen Düsseldorf startet in Deutschland
In den kommenden sechs Monaten soll das System nach und nach in allen 29 Ländern des Schengenraums(öffnet im neuen Fenster) eingeführt werden. Neben 25 teilnehmenden EU-Staaten sind das Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Vom 10. April 2026 an soll es dann an allen Übergangsstellen europäischer Außengrenzen funktionieren. Dann soll auch der Stempel im Pass Geschichte sein.
In Deutschland folgten dafür nach dem Flughafen Düsseldorf die Flughäfen Frankfurt am Main und München, teilte das Bundesinnenministerium mit(öffnet im neuen Fenster) . Alle weiteren Flughäfen sowie die Häfen an den Seeaußengrenzen sollen demnach allmählich dazukommen. Auch Zugreisende können betroffen sein – etwa bei Reisen mit dem Eurostar von London nach Paris, Brüssel oder Amsterdam.
Identitätsdiebstahl erschweren
Die EU will durch das neue System vor allem für mehr Sicherheit sorgen und gesuchte Kriminelle frühzeitig identifizieren. So soll etwa mit der Speicherung biometrischer Daten Identitätsdiebstahl bekämpft werden, hieß es von der Brüsseler Behörde. Demnach soll es zudem zuverlässige Informationen zu Menschen liefern, die ihre Aufenthaltsdauer überschreiten.
Der zuständige EU-Kommissar Magnus Brunner bezeichnete das EES als digitales Rückgrat der neuen gemeinsamen europäischen Migrations- und Asylpolitik. "Mit seiner Einführung modernisieren wir die Verwaltung unserer Außengrenzen" , sagte Brunner laut Mitteilung.
Kostenpflichtige Einreisegenehmigung geplant
Das EES ist der erste Schritt eines neuen von der EU angestrebten Grenzsystems: Im letzten Quartal 2026 soll laut EU zusätzlich eine kostenpflichtige Einreisegenehmigung für EU-Ausländer verpflichtend werden, die nicht ohnehin ein Visum brauchen.
Davon sind Staatsangehörige aus über 50 Ländern betroffen – etwa den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel oder Südkorea. Sie müssen dann eine sogenannte ETIAS-Reisegenehmigung beantragen, die etwa wegen Sicherheitsbedenken der Behörden auch abgelehnt werden kann. Ähnliche Systeme existieren bereits in Großbritannien und den USA.
Das EES-System sollte ursprünglich schon im November 2024 im Vollbetrieb laufen. Zwischenzeitlich gab es technische Verzögerungen, unter anderem wegen Chipmangels .



