Bildbearbeitung: So sieht Photos für OS X aus
Apple hat für Entwickler eine neue Betaversion von OS X 10.10 veröffentlicht, in der erstmals die Fotoanwendung Photos enthalten ist, die iPhoto und Aperture ersetzen soll. Auf den ersten Blick ist das gar nicht so schlecht gelungen.

Apple hat die Photos-App für OS X in einer Betaversion des Betriebssystems erstmals veröffentlicht. Sie zeigt schon recht gut, wohin die Entwicklung gehen wird. Den Funktionsumfang von iPhoto erreicht sie problemlos, während Aperture-Fans einige Funktionen vermissen werden. So gibt es bislang keine Gradationsanpassungen.
Photos importiert auf Wunsch die Bibliotheken von iPhotos und Aperture, sie können weiterhin benutzt werden. Eine Einbahnstraße ist Photos nicht. Dabei werden Metadaten, die der Anwender selbst erzeugt hat, nur teilweise in Photos importiert. Bewertungen, Markierungen und Farbauszeichnungen werden wieder in Textschlagwörter übersetzt und lassen sich dann durchsuchen. IPTC-Daten werden in Photos nicht dargestellt, aber nach einigen Berichten auch nicht gelöscht. Leider gehen selbst angelegte Metadatenfelder verloren.
Interface erinnert an iOS
Das Interface mit den Reitern Photos, Shared, Albums, Projects und Import wirkt aufgeräumt, was auch am neuen Design von Yosemite allgemein liegt. Die Bilder können zudem alle über iCloud synchronisiert werden, müssen es entgegen anfänglichen Befürchtungen jedoch nicht. Das Bildmaterial kann auch vollständig auf der Festplatte des Anwenders verbleiben.
Photos bietet zudem die Möglichkeit, Fotobücher, Karten, Kalender und Einzelfotos auszudrucken beziehungsweise in Auftrag zu geben.
Die Photos-App leugnet optisch, aber auch funktional ihre Verwandtschaft zur iOS-Foto-Anwendung nicht: So werden Bilder und Videos nach Jahren, Sammlungen und Momenten sortiert angezeigt. Je mehr Bilder innerhalb eines Jahres gemacht wurden, desto kleiner sind die Thumbnails, durch die wie bei iPhoto hindurchgeblättert werden kann. Die Sammlungen zeigen Fotos, die innerhalb eines Zeitabschnitts an einem Ort gefertigt wurden. Die Momente sind einfach eine zeitlich eng zusammenstehende Bildgruppe.
Auch beim Shared-Reiter von Photos kommt iOS-Feeling auf. Wer das iCloud Photo Sharing aktiviert, sieht hier die Bilder, die mit anderen geteilt werden beziehungsweise die, die von Dritten mit dem Anwender geteilt wurden.
Die Albums-Ansicht zeigt neben individuellen Bildzusammenstellungen des Anwenders auch einige vorab konfigurierte Suchen, wie Zeitlupen, Panoramen, Serienbilder und die erkannten Personen. Spezialaufnahmen erkennt Photos wohl nur, wenn sie von iPhones stammen.
Die Projects sind die Fotokarten, Kalender, Diashows und Fotobücher, die der Anwender dort erstellen kann. Der Import-Reiter wird nur gezeigt, wenn eine Kamera oder ein iOS-Gerät angeschlossen beziehungsweise eine SD-Karte eingesteckt wird.
Bearbeiten mit Assistenten oder manueller Kontrolle
Wird ein Bild in der Einzelansicht geöffnet, lassen sich seine EXIF-Daten ansehen, Schlagwörter und Titel vergeben oder Namen zu erkannten Gesichtern eingeben und korrigieren. Wer will, kann die Verschlagwortung auch gleich auf mehrere markierte Fotos ausweiten.
Die eigentliche Bildbearbeitung wird über einen Edit-Button gestartet. Dabei unterscheidet Apple zwischen einfachen Bearbeitungen wie Rotieren, Ausschneiden, Filtern und Retouchierarbeiten sowie den Anpassungen. Der Anwender sieht zunächst daher nur ein sehr reduziertes Interface, mit dem Basisbearbeitungen vorgenommen werden können.
Einige wichtige Bildbearbeitungsfunktionen fehlen
Die Anpassungen sind die Funktionen, die in keiner ernsthaften Bildbearbeitung fehlen dürfen. In Photos sind sie noch nicht ganz vollständig - eine Gradationskurvenbearbeitung, Masken und Verläufe gibt es zum Beispiel nicht. Ob diese Funktionen noch nachgereicht werden, ist unbekannt. Ein vollständiger Ersatz für Aperture ist Photos damit nicht.
Regler für Belichtung, Kontrast, Helligkeit, Sättigung und andere Parameter befinden sich hier. Die ausgefeilteren Werkzeuge hat Apple mit dem Zusatz "Smart" versehen. Eine Bildaufhellung ändert nicht nur die Belichtung, sondern auch die Spitzlichter, Schatten, die Helligkeit, den Kontrast und den Schwarzpunkt. Das soll deutlich schneller gute Ergebnisse erzeugen als die manuelle Anpassung der einzelnen Regler - die jedoch weiterhin möglich ist.
Funktionen zum Anpassen des Histogramms, der Schärfe und Klarheit des Weißabgleichs und anderer Parameter, aber auch zur Rauschreduktion, sind hier ebenfalls zu finden.
Die Cloud ist optional
Wer die iCloud-Synchronisierung aktiviert hat, kann die Bearbeitungen sofort online sichern. Sie erscheinen dann auf allen verbundenen Geräten. Wer die Änderungen wieder rückgängig macht, verändert die Darstellung per Synchronisation überall. Das Originalbild wird in der Cloud gespeichert, was wohl nach ersten Berichten auch für Rohdatenbilder gilt. Diese sind in der Regel größer als JPEGs, wodurch das iCloud-Speichervolumen rasch abnimmt. Eine schöne Einnahmequelle für Apple, dessen Cloud-Speicher-Angebot recht teuer ist. 5 GByte sind kostenlos dabei, während weitere 20 GByte monatlich ungefähr einen Euro kosten.
Wann Photos für die Allgemeinheit erscheint, ist nicht bekannt. Apple schreibt lediglich vom "Frühling".
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