Bildbearbeitung: DxO macht Nik Collection 2018 kostenpflichtig
Nachdem Google die sieben Bildbearbeitungsprogramme der Nik Collection früher verschenkte, hat DxO die Windows- und Mac-Werkzeuge übernommen und eine neue Version vorgestellt, die wieder Geld kostet.

Die Nik Collection umfasst mehrere Plugins für Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop CC, Adobe Lightroom und Photoshop Elements. Die neue Nik Collection 2018 von DxO wurde auf 64 Bit umgestellt und funktioniert mit den aktuellen Versionen von Microsoft Windows und MacOS.
Das Paket umfasst Analog Efex Pro, Color Efex Pro, Silver Efex Pro, Viveza, HDR Efex Pro, Sharpener Pro und Dfine. Der Hersteller nennt keine wesentlichen Funktionsverbesserungen innerhalb der Plugins.
Mit dem Erscheinen der 2018er-Version ist das Softwarepaket auch nicht mehr kostenlos. Google verschenkte die Software noch, gab dann allerdings die Weiterentwicklung auf.
Google hatte das 1995 in Hamburg gegründete Unternehmen Nik Software im September 2012 übernommen. Das Unternehmen stellte damals Bildbearbeitungssoftware unter anderem für das iPad und iPhone her, die Google heute für Android und iOS unter dem Namen Snapseed vermarktet. Zudem erhielt Google Photos Bildbearbeitungswerkzeuge von Nik Software. Die Profi-Bildbearbeitungstools der Nik Software Collection hingegen wurden kaum noch gepflegt.
Die sieben Einzelprogramme der Nik Collection können eigenständig gestartet werden. Wer will, kann sie auch als Plugins über Adobe-Software wie Photoshop, Lightroom oder Photohop Elements aufrufen und zum Beispiel in einer Stapelverarbeitung nutzen. Auch andere Anwendungen, die Photoshop-Plugins nutzen können, können die Tools aufrufen. Zur Installation muss mindestens eine Software vorhanden sein, die als Host genutzt wird. Danach ist der Einzelstart der Anwendungen möglich.
Silver Efex Pro ist eine Schwarz-Weiß-Fotosoftware, die analoge Filmtypen simulieren kann. Aus modernen Digitalfotos werden so Aufnahmen, die an antike Fotoplatten und Lochkameras erinnern. Analog Efex Pro ahmt den Bildeindruck historischer und aktueller Farbfilme nach und simuliert die Eigenheiten von Objektiven nachträglich in Digitalfotos.
Mit Viveza können selektive Farb- und Kontrastkorrekturen vorgenommen werden, ohne dass vorher aufwändige Masken auf das Bild gemalt werden müssen. Auch eine Schattenaufhellung sowie ein Weich- und Scharfzeichner sind integriert. HDR Efex Pro ermöglicht die Erstellung und punktuelle Nachbearbeitung von HDR-Fotos. Damit sollen im Nachhinein selbst bei schlechten Belichtungssituationen gute Bilder entstehen können.
Dfine ist eine Entrauschungssoftware für Digitalfotos, die auf Wunsch auch nur punktuelle Änderungen vornimmt. Sharpener Pro dient zum selektiven oder generellen Schärfen von Bildern und dem nachträglichen Herausrechnen von Objektivfehlern.
U-Points statt Maskenmalerei
Bei allen Anwendungen kommt eine von Nik Software entwickelte Technik zum Erstellen von Bildmarken zum Einsatz, die Google auch bei der mobilen Bildbearbeitung Snapseed verwendet. Die U-Point-Technik ist eine Alternative zu Masken, wie sie in Photoshop eingesetzt werden. Mit den Kontrollpunkten können selektiv Bildbereiche bestimmt werden, auf die der Filter angewendet werden soll. Die Maskierung entfällt. Mehrere U-Points können zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Gruppierte Kontrollpunkte lassen sich gemeinsam ansteuern, wobei Änderungen dann auf sämtliche Kontrollpunkte wirken.
Die Kontrollpunkte werden zum Beispiel auf das Grün der Wiese und zusätzlich auf das Blau des Himmels gelegt und dann verknüpft. Wird nun die Helligkeit reguliert, ändern sich der markierte Himmel und die Wiese im gleichen Maß. Die Gruppierungen können auch wieder aufgehoben werden.
Die Nik Collection für Windows und MacOS kann aktuell kostenlos als 30-Tage-Version von DxOs Website heruntergeladen werden. Der Kaufpreis liegt momentan bei rund 50 Euro und soll bald auf 70 Euro steigen.
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Dass es wieder kostenpflichtig wurde, sehe ich jedenfalls als positives Zeichen.