Bildbearbeitung: DxO rettet Nik Software Collection vor dem Ende
Erst hat Google die sieben beliebten Bildbearbeitungsprogramme der Nik Collection verschenkt, dann die Entwicklung aufgegeben. Nun hat DxO die Windows- und Mac-Werkzeuge übernommen.

Analog Efex Pro, Color Efex Pro, Silver Efex Pro, Viveza, HDR Efex Pro, Sharpener Pro und Dfine werden doch weiterentwickelt. Google hat die Bildbearbeitungswerkzeuge überraschend an DxO verkauft, nachdem die Software erst verschenkt wurde, und Google ihre Entwicklung dann ganz aufgab.
DxO plant, die Sammlung weiterzuentwickeln (PDF). Die aktuelle Version wird weiterhin kostenlos auf der DxO-Website zur Verfügung stehen, eine neue Version ist für Mitte 2018 geplant.
Google hatte das 1995 in Hamburg gegründete Unternehmen Nik Software im September 2012 übernommen. Das Unternehmen stellte damals Bildbearbeitungssoftware unter anderem für das iPad und iPhone her, die Google heute für Android und iOS weiter unter dem Namen Snapseed vermarktet. Zudem erhielt Google Photos Bildbearbeitungswerkzeuge von Nik Software. Die Profi-Bildbearbeitungstools der Nik Software Collection hingegen wurden kaum noch gepflegt.
Die sieben Einzelprogramme der Nik Collection sind Analog Efex Pro, Color Efex Pro, Silver Efex Pro, Viveza, HDR Efex Pro, Sharpener Pro und Dfine. Sie können eigenständig gestartet werden. Wer will, kann sie auch als Plugins über Adobe-Software wie Photoshop, Lightroom oder Photohop Elements aufrufen und zum Beispiel in einer Stapelverarbeitung nutzen. Auch andere Anwendungen, die Photoshop-Plugins nutzen können, können die Tools aufrufen. Zur Installation muss mindestens eine Software vorhanden sein, die als Host genutzt wird. Danach ist auch der Einzelstart der Anwendungen möglich.
Silver Efex Pro ist eine Schwarz-Weiß-Fotosoftware, die analoge Filmtypen simulieren kann. Aus modernen Digitalfotos werden so Aufnahmen, die an antike Fotoplatten und Lochkameras erinnern. Analog Efex Pro ahmt den Bildeindruck historischer und aktueller Farbfilme nach und simuliert die Eigenheiten von Objektiven nachträglich in Digitalfotos.
Mit Viveza können selektive Farb- und Kontrastkorrekturen vorgenommen werden, ohne dass vorher aufwändige Masken auf das Bild gemalt werden müssen. Auch eine Schattenaufhellung sowie ein Weich- und Scharfzeichner sind integriert. HDR Efex Pro erlaubt die Erstellung und punktuelle Nachbearbeitung von HDR-Fotos. Damit sollen im Nachhinein selbst bei schlechten Belichtungssituationen gute Bilder entstehen können.
Dfine ist eine Entrauschungssoftware für Digitalfotos, die auf Wunsch auch nur punktuelle Änderungen vornimmt. Sharpener Pro dient zum selektiven oder generellen Schärfen von Bildern und dem nachträglichen Herausrechnen von Objektivfehlern.
U-Points statt Maskenmalerei
Bei allen Anwendungen kommt eine von Nik Software entwickelte Technik zum Erstellen von Bildmarken zum Einsatz, die Google auch bei der mobilen Bildbearbeitung Snapseed verwendet. Die U-Point-Technik ist eine Alternative zu Masken, wie sie in Photoshop eingesetzt werden. Mit den Kontrollpunkten können selektiv Bildbereiche bestimmt werden, auf die der Filter angewendet werden soll. Die Maskierung entfällt. Mehrere U-Points können zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Gruppierte Kontrollpunkte lassen sich gemeinsam ansteuern, wobei Änderungen dann auf sämtliche Kontrollpunkte wirken.
Die Kontrollpunkte werden zum Beispiel auf das Grün der Wiese und zusätzlich auf das Blau des Himmels gelegt und dann verknüpft. Wird nun die Helligkeit reguliert, ändern sich der markierte Himmel und die Wiese im gleichen Maß. Die Gruppierungen können auch wieder aufgehoben werden.
Die Nik Software Collection für Windows und OS X kann aktuell kostenlos von DxOs Website herunterladen werden.
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ACDSee? Das gibts noch? ^^