Bilanzprobleme: US-Börsenaufsicht leitet bei OCZ Untersuchung ein
Nachdem die Quartalsergebnisse überraschend nach unten korrigiert wurden, hat die US-Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung beim SSD-Hersteller OCZ eingeleitet. Das Unternehmen ist sich keiner Schuld bewusst und will kooperieren.

In einer Mitteilung weist OCZ darauf hin, dass der SSD-Hersteller von der SEC untersucht wird. Diese "Securities and Exchange Commission" wacht unter anderem über den Handel mit Aktien in den USA, an die Behörde sind auch Pflichtmitteilungen von börsennotierten Unternehmen zu machen.
Eine solche Mitteilung, das Formular 10-Q, hatte OCZ verspätet eingereicht. Das Unternehmen war am 31. August 2012 überraschend in die roten Zahlen gerutscht und bezeichnete seine Bilanz als "vorläufig". OCZ teilte damals mit, Belastungen durch Rabatte und Rückvergütungen seien erst zu spät entdeckt worden.
Wie OCZ nun angibt, hat die SEC auch Dokumente angefordert, die sich auf entsprechende Pressemitteilungen des Unternehmens von Anfang September und Oktober 2012 beziehen. Darin hatte OCZ unter anderem angekündigt, sich stark zu restrukturieren. Rund ein Drittel der bisherigen Mitarbeiter sollen dabei ihren Job verlieren.
OCZ reagierte auf die Untersuchung in der für US-Unternehmen üblichen Weise: Man wolle mit der Behörde vollständig kooperieren, sei sich keiner Schuld bewusst und wolle auch nicht weiter Stellung nehmen. Auf den Plan gerufen haben dürfte die SEC nicht nur eine formale Verfehlung wie ein zu spät eingereichtes Formular. Der Kurs der OCZ-Aktie, die an der Technologiebörse Nasdaq notiert ist, verlor nach der Veröffentlichung der vorläufigen Bilanz über die Hälfte ihres Wertes, erholte sich aber später leicht.
Vor Veröffentlichung der Bilanz war ein OCZ-Papier noch 3,15 US-Dollar wert, danach brach der Kurs zeitweise auf 1,36 US-Dollar ein. Seitdem schwankt der Wert stark, aktuell notiert ein Anteilsschein bei rund 1,20 US-Dollar.
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