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Big Brother Award Österreich: Nominierung für Mark Shuttleworth

Canonicals Mark Shuttleworth ist für Österreichs Big Brother Award 2013 nominiert. Die Onlinesuche in Ubuntu werde zur Kommerzialisierung verwendet. Dabei werde der Datenschutz für Anwender vernachlässigt, so die Begründung.
/ Jörg Thoma
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Für Österreichs Big Brother Award 2013 ist auch Canonicals Mark Shuttleworth nominiert. (Bild: Screenshot Golem.de)
Für Österreichs Big Brother Award 2013 ist auch Canonicals Mark Shuttleworth nominiert. Bild: Screenshot Golem.de

Für Österreichs Big Brother Award 2013 ist unter anderem Canonicals Mark Suttleworth nominiert(öffnet im neuen Fenster) worden. Die von Shuttleworth gegründete Firma Canonical setze die lokale Suche in ihrer Linux-Distribution Ubuntu für die Kommerzialisierung ein und ignoriere dabei die Privatsphäre der Anwender. "Die in der Open-Source-Coummunity geforderte Transparenz bedeutet auf keinen Fall den gläsernen User, dessen Suchabfragen über die Hintertüre ausgewertet und verkauft werden dürfen" , heißt es in der Begründung.

Unter dem Motto "Körberlgeld mit lokaler Suche" moniert die Jury des Big Brother Award in Österreich auch, dass die lokale Suche ein essenzieller Teil eines Betriebssystems sei und deshalb nicht ohne weiteres auf das Internet ausgeweitet werden sollte. Anwender, die Wert auf ihre Privatsphäre legten, würden ohnehin immer mehr Daten lokal speichern und nicht im Netz. Die von Ubuntu eingesetzte Suche diene lediglich dazu, ein Körberlgeld (Zubrot) zu verdienen. Gleichzeitig könne Amazon dem Anwender bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Suche ausgeweitet

Tatsächlich hat Canonical die Internetsuche in der aktuellen Version Ubuntu 13.10 nochmals mit Suchanfragen etwa bei eBay ausgeweitet. Die einzelnen Applets, genannt Super Scopes, lassen sich - wie auch die gesamte Internetsuche - zwar deaktivieren. Allerdings sind sie nach der Installation zunächst aktiv.

Die in der Begründung der Jury erwähnte Amazon-Suche wurde als Applet in Ubuntus Universalsuche bereits in Version 12.10 im Oktober 2012 integriert und führte bereits damals zu Unmut bei Anwendern. Sie ließ sich zunächst nur per Kommandozeile löschen. Richard Stallman nannte Ubuntu daraufhin Spyware .

Zu den weiteren Nominierten im Bereich Marketing gehört die Erste Bank in Österreich, die ihre Geldkarten mit einem NFC-Bezahlsystem ausstattet, über das bis zu 25 Euro ohne PIN abgebucht werden können. Auch die Paylife Bank erhielt eine Nominierung: Sie verschickt E-Mails mit Links, über die ohne zusätzliche Eingabe Geld über Kreditkarten abgebucht werden könne und versichert dabei: Es handelt sich nicht um eine Phishing-Mail.

Zu den weiteren Nominierten(öffnet im neuen Fenster) gehören auch Microsofts Xbox, Googles Android wegen seiner unverschlüsselten Speicherung von WLAN-Zugangsdaten und die gesamte österreichische Regierung wegen ihrer passiven Haltung im NSA-Skandal.


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