Eltern und Schüler sind begeistert
Bei den Eltern kommt das digitale Konzept ebenfalls gut an. "Der Videounterricht hat definitiv für neuen Drive und viel bessere Stimmung bei unseren Kindern gesorgt - die fanden es wahnsinnig öde, nur zu Hause vor sich hinzuarbeiten", sagt Tamara Becker (Name geändert), deren beide Kinder die ESBF besuchen. Der Videounterricht könne tatsächlich ein bisschen von dem fröhlichen Durcheinander und Miteinander im Klassenzimmer ersetzen. "Unsere Kinder freuen sich auf die digitalen Schulstunden", sagte die Mutter.
Anfangsschwierigkeiten waren auf beiden Seiten inbegriffen. "Die ersten zwei Tage, in denen wir das Programm mit der gesamten Schule nutzten, waren eine totale Katastrophe. Aber das war uns schon angekündigt worden. Seit dem dritten Tag läuft das System super. Videokonferenzen mit acht Videostreams und Ton gleichzeitig sind überhaupt kein Thema mehr", sagt Bedorf.
Eigene Genossenschaft für Infrastruktur
Ähnlich sieht es Tamara Becker: "Für jüngere Kinder ist das Tool leider vergleichsweise schwer zu bedienen. Man muss lange URLs eingeben, um die verschiedenen Klassenräume zu erreichen. Manchmal fliegen die Kinder auch plötzlich raus und anfangs brauchten sie oft Hilfe, um dann wieder in den Unterricht zu kommen." Doch auch hier gibt es Lerneffekte. "Inzwischen sind sie aber schon recht selbstständig im Umgang mit der Technik geworden", sagt Becker.
Doch wie kommt eine Schule an eine eigene Instanz für Big Blue Button? Schließlich verfügen die Verantwortlichen in der Regel nicht über das erforderliche Know-how, um einen Server aufzusetzen und zu administrieren. "Oft scheitert es daran, dass inkompetente Menschen dafür Verantwortung übernehmen und damit dann Datenschutz, Verlässlichkeit und Qualität einfach den Bach runtergehen. Dann lernen Schüler erstmal nur: Technik funktioniert nicht", sagt Merz. Aus diesem Grund betreibt Cyber4Edu nun auch selbst die digitale Infrastruktur über die ebenfalls neu gegründete Genossenschaft Infra.run.
Kontrolle über Hardware wichtig
Infra.run hat für die ESBF sowie andere Schulen und Organisationen eigene Server aufgestellt beziehungsweise angemietet. "Wir versuchen, die Hardware komplett unter unsere Kontrolle zu bringen. Es sind Root-Server, Blech, das wir kontrollieren. Keine virtuellen Maschinen", sagt Merz. Der Server sei etwas überdimensioniert. Durch den Puffer ergebe sich eine erhöhte Sicherheit und höhere Zuverlässigkeit. "Wenn die Schule mit 120 Kindern und Lehrern gleichzeitig online ist, liegt die Auslastung bei 40 Prozent", sagt Merz.
Wie das Beispiel Zoom gezeigt hat, werden schlecht gesicherte Videokonferenzsysteme schnell zum Angriffsziel von Trollen. "Es ist sehr wichtig, dass jede der Schulen ihre eigene Instanz hat. Daher stehen die Seiten nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit aller Skript-Kiddies dieser Erde. Wir sind irgendein kleiner Server irgendwo im Nichts. Wir stehen nicht so im Fokus und kontrollieren darüber hinaus die Hardware", sagt Merz.
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