Biere in Sachsen-Anhalt: Telekom-Cloud-Rechenzentrum wird zehn Jahre alt

Das größte Rechenzentrum der Deutschen Telekom feiert sein 10. Jubiläum. Das gab T-Systems am 3. Juli 2024 bekannt. Nach der Grundsteinlegung im Jahr 2012 war das Rechenzentrum anderthalb Jahre später am 3. Juli 2014 in Biere in der Gemeinde Bördeland eröffnet worden.
Angaben zu möglichen Erweiterungen wegen KI machte T-Systems nicht, diese sind aber laut Studien sehr wahrscheinlich. Angesichts der steigenden Anforderungen der KI wird erwartet, dass die Speicherkapazität von Rechenzentren von 10,1 Zettabyte (ZB) im Jahr 2023 auf 21,0 ZB im Jahr 2027 ansteigen wird, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 18,5 Prozent über fünf Jahre entspricht.
Das Rechenzentrum Biere bietet weiterhin auf circa 100.000 Servern und einer Gesamtfläche von rund 11.000 Quadratmetern Speicherplatz für rund 970 Petabyte Daten.
T-Systems-Chef Ferri Abolhassan erklärte, das "Rechenzentrum für die globale Cloud-Infrastruktur der Telekom" halte sich an die "strengen Vorgaben des deutschen Datenschutzes" .
Biere funktioniert gemeinsam mit dem Magdeburger Standort als Twin-Core-Rechenzentrum, bei dem Daten in der Magdeburger Altanlage gespiegelt werden.
"Das Twin-Core Rechenzentrum in Biere und Magdeburg ist ein bedeutender Standort für unser Bundesland" , betonte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Die Telekom werde einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in das Rechenzentrum in Biere investieren, hatte Reinhard Clemens, Leiter der Geschäftskundensparte T-Systems, im März 2016 angekündigt. Die Investition für den Neubau betrug nach Angaben der Staatskanzlei 170 Millionen Euro, 10 Millionen Euro trug der Steuerzahler.
Die Idee für ein Rechenzentrum in Sachsen-Anhalt und Magdeburg entstand im Jahr 2010. Nach einem komplexen Auswahlverfahren fiel die Wahl auf den Standort Biere. Kriterien waren beispielsweise die Einordnung von Risikofaktoren wie Hochwasser oder Erdbeben und eine stabile und ausbaubare Stromanbindung. Ein Teil der Abwärme wird seit 2014 zum Heizen von Bürogebäuden und Lagerflächen genutzt.
Die Telekom und Telekom-Tochter T-Systems bieten in Biere Services für Geschäftskunden und Privatkunden. Neben regionalen Kunden haben internationale Geschäftspartner sowie die öffentliche Hand Daten in Biere gespeichert. Auch die Open Telekom Cloud liegt unter anderem in Biere.
Bereits 17 Prozent der Unternehmen nutzen die Cloud für KI
Insgesamt nutzen 81 Prozent der Unternehmen in Deutschland Cloud Computing, weitere 14 Prozent planen dies oder diskutieren darüber, für 5 Prozent ist die Cloud kein Thema. Dabei wollen die Unternehmen die Cloud künftig noch intensiver nutzen als heute. Aktuell betreiben die Unternehmen rund ein Drittel (38 Prozent) der IT-Anwendungen aus der Cloud. In fünf Jahren soll der Anteil auf 54 Prozent gestiegen sein. Das zeigt der Cloud Report 2024, den der ITK-Verband Bitkom am 3. Juli 2024 in Berlin vorstellte(öffnet im neuen Fenster) .
Aktuell nutzen die Unternehmen in Deutschland aus der Cloud am liebsten E-Mail. Vorne liegen mit jeweils rund zwei Dritteln E-Mail (67 Prozent), Anwendungen für Personalverwaltung, Buchhaltung sowie Finanzplanung (67 Prozent), Speicherplatz für Dateien (66 Prozent) sowie Office-Software (64 Prozent). 58 Prozent nutzen die Rechenleistung der Cloud parallel für unterschiedlichste Anwendungen, 56 Prozent haben Datenbanken in der Cloud.
Dahinter folgen Webconferencing (49 Prozent), Kollaborationstools (48 Prozent), Sicherheitssoftware (48 Prozent), ERP (36 Prozent), IoT-Dienste (34 Prozent), CRM (32 Prozent) und Softwareentwicklung (30 Prozent). Bereits 17 Prozent der Unternehmen nutzen die Cloud für KI-Anwendungen.



