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Bidirektionales Laden: BMW und Eon starten kommerzielles V2G-Angebot

Privatkunden sollen erstmals von ihrem E-Auto aus ins öffentliche Stromnetz einspeisen und damit Geld verdienen können.
/ Friedhelm Greis
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Der neue iX3 ermöglicht über einen speziellen V2G-Tarif die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz. (Bild: BMW)
Der neue iX3 ermöglicht über einen speziellen V2G-Tarif die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz. Bild: BMW

Der Autohersteller BMW und der Stromkonzern Eon bieten eigenen Angaben zufolge "das erste kommerzielle Vehicle-to-Grid-Angebot (V2G) für Privatkunden in Deutschland" an. Der Mitteilung vom 10. September 2025 zufolge(öffnet im neuen Fenster) ist für die Nutzung des Angebots der neue BMW iX3 in Kombination mit der Wallbox Professional erforderlich. Dann kann das Elektroauto bei Bedarf seine Energie in das Stromnetz einspeisen.

Kunden, die ihr Auto für diesen Dienst zur Verfügung stellen, erhalten demnach einen Bonus von jährlich bis zu 720 Euro. Die bidirektionale Wallbox kostet allerdings derzeit laut Konfigurator(öffnet im neuen Fenster) 2.094,40 Euro. Das 29 Kilo schwere Gerät ermöglicht bidirektionales Laden mit bis zu 11 kW Leistung und unterstützt auch die Einspeisung in das eigene Heimnetz.

BMW: Akkulebensdauer wird nicht beeinträchtigt

Neben den höheren Anschaffungskosten für die Wallbox bedeuten die häufigeren Lade- und Entladevorgänge, dass der Akku stärker belastet wird. Doch BMW zufolge beeinträchtigt das die Lebensdauer der Batterie nicht. "Intelligente Schutzfunktionen sorgen dafür, dass die Hochvoltbatterie immer in einem Optimum für die Lebensdauer gehalten wird" , heißt es in der Mitteilung. Einer jüngst veröffentlichten Studie der RWTH Aachen zufolge schädigt bidirektionales Laden den Akku im Vergleich zu anderen Lademethoden am stärksten.

Die zugrunde liegende Software entwickelten BMW und Eon demnach gemeinsam. Der Kundenbonus soll davon abhängen, wie häufig das Fahrzeug als Energiespeicher bereitgestellt wird. "Mit jeder angesteckten Stunde füllt sich das Bonuskonto und ist dabei jederzeit einsehbar. Es gibt keine Mindestverbindungszeit" , heißt es. Dadurch werde minutengenau abgerechnet. Die Kunden könnten dabei flexibel den Akkustand einstellen, bis zu dem entladen werden dürfe. Die Steuerung erfolge zusammen mit Eon und einem speziell entwickelten V2G-Stromtarif. Bislang findet sich der Tarif noch nicht auf den Seiten von Eon(öffnet im neuen Fenster) .

Langfristig sei geplant, "das Produkt in eine ganzheitliche Energieplattform zu integrieren, die Ladeinfrastruktur, Photovoltaik, Wärmepumpen und Smart-Home-Systeme intelligent miteinander verbindet" .

Zuletzt rechnete Eon in einer Studie vor , dass Anfang 2025 in Deutschland bereits mehr als 225.000 Autos für das bidirektionale Laden technisch vorbereitet waren. Während die Abgabe von Strom an ein externes Gerät vergleichsweise einfach per Adapter zu realisieren ist, bedeutet die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz einen höheren Aufwand, der spezielle Wallboxen und Tarife erfordert.


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