Bezahlsysteme: Paypass über NFC mit Lücken
Bezahlen per NFC ist sicher, sagen die Hersteller. Der Entwickler Philipp Mohr hat sich das Bezahlsystem genauer angesehen und kommt zu einem anderen Ergebnis. Er erklärt auf der Sigint 2012 auch, was ein Benutzer beachten muss, um einen Datenklau zu verhindern.

Bezahlen per NFC ist bei weitem nicht so sicher, wie es die Anbieter sagen, berichtet der Entwickler Philipp Mohr auf der Sigint 2012 in Köln. Transaktionen können ohne direkten Zugriff mitverfolgt werden, sogar wenn das Smartphone in der Tasche des Opfers bleibt. Damit lassen sich Karten nachmachen und ohne Genehmigung des Opfers weiter nutzen. Einige Vorkehrungen können Anwender jedoch treffen, um den Datenklau zu verhindern.
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Das Bezahlsystem über NFC basiert auf Paypass, das von Mastercard entwickelt und auf dessen Kreditkarten eingesetzt wird. Bislang zogen sowohl Visa als auch American Express nach. Inzwischen wird Paypass auch in Deutschland angeboten. Alle Anbieter verwenden allerdings das gleiche Paypass-Verfahren. Google hat mit Wallet ebenfalls ein Bezahlsystem für NFC eingeführt, das bislang nur auf Karten der Citibank eingesetzt wird oder über Prepaid-Karten, die Google selbst verkauft.
Keine PIN bei geringen Beiträgen
Bei Transaktionen mit Visa und Co. mit Beträgen unter 25 Euro wird der Betrag automatisch abgebucht. Liegt der Betrag darüber, muss eine PIN eingegeben werden. Google Wallet verlangt stets eine PIN-Eingabe.
NFC-Chips verwenden lediglich eine einzige Frequenz, die bei 13,56 MHz liegt. Außerdem ist NFC nur für sehr kurze Distanzen konzipiert, die Karte muss also mehr oder weniger auf den Leser gelegt werden. NFC nutzt RFID-Technik, etwa mit passiven RFID-Tags nach ISO 14443 sowie ISO 15693 oder aktiv nach ISO 18092.
Selbstgebaute Kartenleser
Geschützt werden die Daten auf den Karten und in den Smartphones mit den sogenannten CVC3-Codes, die eine 112-Bit-Verschlüsselung verwenden. Der 16 Byte lange Schlüssel ist weitgehend sicher, sagte Mohr. Außerdem könnten die dynamischen CVC3-Codes nicht automatisch generiert werden. Allerdings hätten fast alle Karten eine 7 Byte lange Kennung. Daher könnten Kartenleser recht einfach nachgebaut werden, um zumindest teilweise Informationen auszulesen.
NFC-Kartenleser verwenden zwei Profile: Magstripe und M/Chip (Chip and PIN), wobei Letzteres besser verschlüsselt ist. Eine echte Authentifizierung zwischen Karte und Leser findet aber nicht statt. Dadurch lassen sich auch Transaktionen aufzeichnen und später möglicherweise über Replay-Angriffe nachbilden.
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1. Beitrag existiert nicht (mehr) 2. Gut das einige Anbieter die normalen...
Aus gutem Grund ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Banken ausdrücklich...