Betrug und Geldwäsche: Chef der Escobar Inc. bekennt sich schuldig

Der schwedische Unternehmer Olof Kyros Gustafsson hat sich vor einem US-Gericht in mehreren Punkten schuldig bekannt, darunter verschiedene Formen von Betrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit einem groß angelegten Onlinegeschäftsmodell.
In seiner Rolle als Geschäftsführer des Unternehmens Escobar Inc. entwickelte er eine Geschäftsstrategie, bei der die Namensrechte am berüchtigten kolumbianischen Drogenboss Pablo Escobar gezielt zur Vermarktung von Produkten wie faltbaren Smartphones eingesetzt wurden - Produkte, die in vielen Fällen nie bei den Kunden ankamen.
Insbesondere mit den Modellen Escobar Fold 1(öffnet im neuen Fenster) und Escobar Fold 2(öffnet im neuen Fenster) sorgte das Unternehmen zwischen 2019 und 2023 für Aufmerksamkeit. Die Geräte wurden als luxuriöse und gleichzeitig günstige Alternativen zu marktführenden Falt-Smartphones wie der Galaxy-Fold-Reihe von Samsung vermarktet - zu Preisen von teils unter 400 US-Dollar.
Auch wenn einzelne Technik-Influencer wie Marques Brownlee(öffnet im neuen Fenster) (bekannt als MKBHD) mit funktionsfähigen Geräten ausgestattet wurden, um positive Berichte zu erzeugen, erhielten viele reguläre Käufer stattdessen lediglich einfache Werbeartikel - etwa Bücher oder Zertifikate. Diese wurden als Versandnachweis verwendet, obwohl das eigentliche Produkt nie ausgeliefert wurde.
Gericht will Strafmaß am 5. Dezember bekanntgeben
Laut der für den Fall zuständigen Staatsanwaltschaft vom US-Bundesstaat Kalifornien(öffnet im neuen Fenster) wurde dieses Vorgehen systematisch eingesetzt, um Rückbuchungen über Kreditkartenanbieter oder Bezahldienste zu verhindern. So konnte der Anschein gewahrt werden, es handele sich um abgeschlossene Lieferungen.
Die eingenommenen Kundengelder wurden anschließend über ein Netzwerk von Bankkonten in mehreren Ländern weitergeleitet, darunter in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweden und den Vereinigten Staaten. Ziel war es offenbar, die Herkunft der Mittel zu verschleiern und einer rechtlichen Verfolgung zu entgehen.
Gustafsson war im Dezember 2023 in Spanien festgenommen und am 28. März 2025 an die Vereinigten Staaten ausgeliefert worden. Am 18. Juli 2025 legte er in Los Angeles ein umfassendes Geständnis ab. Er gab zu, Kunden bewusst getäuscht und einen erheblichen Teil der Einnahmen unrechtmäßig verwendet zu haben.
Im Rahmen seines Schuldeingeständnisses erklärte sich Gustafsson bereit, eine Entschädigung von bis zu 1,3 Millionen US-Dollar an geschädigte Kunden zu zahlen. Zudem sollen Gelder, die aus den Betrugshandlungen stammen und unter anderem auf einem Konto in Schweden liegen, eingezogen werden.
Die rechtlichen Konsequenzen für den Unternehmer könnten erheblich sein. Für jede der Anklagen wegen Betrugs drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft, für jede Anklage im Zusammenhang mit Geldwäsche jeweils bis zu 10 Jahre. Die Verkündung des Strafmaßes ist für den 5. Dezember 2025 angesetzt.



