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Betriebsrat: Statt Abfindungen lieber KI-Weiterbildungen bei SAP

Die neuen Drohungen von SAP -Chef Klein für Stellenabbau sind für den Betriebsrat ein Kulturwandel. Dies sei Teil des neuen Performance-Managements.
/ Achim Sawall
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SAP-Beschäftigte in der Unternehmensdarstellung (Bild: SAP)
SAP-Beschäftigte in der Unternehmensdarstellung Bild: SAP

Der SAP-Betriebsratsvorsitzende Eberhard Schick hat die Ankündigung eines neuen Stellenabbaus durch Vorstandschef Christian Klein kritisiert. "Wenn man jährlich ein bis zwei Prozent der Belegschaft austauschen will, dann zeigt das einen Kulturwandel bei SAP. Wir vermuten auch einen Zusammenhang mit dem neuen Performance-Management" , sagte Schick Golem.de auf Anfrage.

SAP zahlt mit rund 1,5 Monatsgehältern pro Betriebsjahr großzügige Abfindungen. Nach Informationen des Handelsblatts vom März 2024 hatten Beschäftigte mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit 33,5 Monatsgehälter als Abfindung bekommen.

Nur freiwillige Abgänge erwartet

Dank der Beschäftigungssicherung würden in Deutschland nur freiwillige Abgänge erwartet. "Statt Geld für Abfindungen zu verwenden, sollte in die Weiterbildung der Beschäftigten investiert werden, besonders im Bereich künstlicher Intelligenz" , erklärte Schick weiter.

Klein hatte nach der Streichung von 10.000 Arbeitsplätzen einen weiteren Stellenabbau angekündigt. Mit künstlicher Intelligenz will man vor allem im Vertrieb und bei der Softwareentwicklung Arbeitskräfte abbauen. "KI kann im Vertrieb unterstützen, etwa bei der Vorbereitung von Kundengesprächen und der Dokumentation. Es ist aber nicht so, dass wir künftig keine Menschen mehr im Vertrieb haben" , sagte Klein. "Auch in der Entwicklung der Software werden verschiedene Aufgaben automatisiert."

Im aktuellen Quartalsbericht stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 32 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Abo-Software über die Cloud wuchs um 24 Prozent. Insgesamt erzielte der Konzern ein Umsatzplus von neun Prozent auf 9,03 Milliarden Euro. Der Nettogewinn verdoppelte sich annähernd auf 1,75 Milliarden Euro.


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