Betrieb wird fortgesetzt: Verbot lässt Taxi-Konkurrenz Wundercar kalt
Das Hamburger Unternehmen Wundercar hat in der Taxibranche keine Freunde, weil es kostenlose Privatfahrten vermittelt. Der Fahrgast zahlt nur ein Trinkgeld und Wundercar bekommt davon 20 Prozent. Trotz Verbots geht der Betrieb weiter.

Die Wirtschaftsbehörde des Bundeslandes Hamburg hat Wundercar das Konzept untersagt, doch das Unternehmen macht nach einem dpa-Bericht einfach weiter.
"Der Betrieb läuft weiter", sagte Wundercar-Geschäftsführer Gunnar Froh gegenüber der dpa. Das Konzept habe man aber leicht verändert. Die Kritiker sagen, dass Wundercar gewerbliche Fahrten wie ein Taxiunternehmen per Smartphone-App anbietet - aber ohne Genehmigung.
Bislang zeigte die App an, wieviel andere Fahrgäste für die Strecke im Schnitt spendierten, nun werden nur noch die Betriebskosten von 35 Cent pro Kilometer als Empfehlung herangezogen. Eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde bezeichnete dies auf dpa-Anfrage als "Kosmetik an der App", das Verbot gelte weiterhin. Wundercar wurde untersagt, Fahrten anzubieten, bei denen das Entgelt die Betriebskosten übersteigt. Wundercar habe für den Widerspruch einen Monat Zeit und könne sich auch vor dem zuständigen Gericht gegen die Anordnung zur Wehr setzen.
Die Hamburger vermitteln übers Internet Fahrer, die den Kunden chauffieren. Das soll grundsätzlich nichts kosten, doch man könne ein Trinkgeld in beliebiger Höhe zahlen. Das erfolgt bargeldlos übers Netz und Wundercar erhält davon 20 Prozent.
"Firmen wie Wundercar oder Uber vermitteln im Netz die Dienste von Fahrern, die ohne Ausbildung, Versicherungen, Sozialabgaben und Gewerbeanmeldung für Trinkgeld fahren", so Christian Brüggmann, Vorstand der Taxen-Union Hamburg Hansa, gegenüber der dpa. In Hamburg gibt es rund 3.300 Taxis.
Medienecho erhöht Popularität
Die Streitigkeiten sorgen auch dafür, dass Wundercar erst richtig populär wird. "Normalerweise melden sich 100 neue Leute pro Tag an, derzeit sind es bis zu 50 neue Nutzer pro Minute", sagte Froh gegenüber der dpa. Auch viele neue Fahrer hätten sich angemeldet.
Wundercar existiert nicht nur in Hamburg, sondern auch in Berlin und soll bald deutschlandweit verfügbar sein.
In zahlreichen europäischen Städten hatten Taxifahrer am Mittwoch gegen die neue Internetkonkurrenz demonstriert. Über die Apps werde nach Ansicht der Taxifahrer versucht, die strenge Regulierung des Taxibetriebs auszuhebeln. Uber und ähnliche Anbieter betreiben keine eigene Fahrzeugflotte, sondern sind Vermittler zwischen selbstständigen Fahrern und Fahrgästen.
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Naja ob es sich hierbei um eine Schenkung handelt, werden dann wohl die Richter klären...
Ich zahle hier in Berlin keinen Kredit ab für eine Konzession weil es, wie auch in...
@LRKN Bei Berufspendler würde dein Konzept wunderbar funktionieren, auch nach großen...
Naja, etwas blauäugig imho: Daimler ist eine AG, das Geld geht erstmal an die Börse und...