Betrieb im eigenen Rechenzentrum: Cloudlösung der Bundeswehr kommt von Google

Das IT-Systemhaus der Bundeswehr (BWI GmbH) hat einen Vertrag mit Google geschlossen, der die Beschaffung des Produkts Google Cloud Air-Gapped vorsieht. Wie aus einem Blogbeitrag von Google Cloud(öffnet im neuen Fenster) und einer Pressemitteilung der BWI(öffnet im neuen Fenster) hervorgeht, soll der Aufbau der Cloudumgebung in den BWI-Rechenzentren stattfinden und bis zum Ende des Jahres 2027 abgeschlossen sein.
Mit der Air-Gapped-Lösung von Google soll das BWI dazu in der Lage sein, die Cloud in eigenen Rechenzentren und physisch getrennt von anderen Google-Systemen zu betreiben. Damit soll die Bundeswehr jederzeit die Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten und die Anforderungen zur Informations- und Datensicherheit erfüllen, heißt es in dem Beitrag weiter.
Google Cloud Air-Gapped soll demnach ein Teil der privaten Cloud der Bundeswehr (PCloudBW) werden, die im Zuge der Cloud-First-Strategie der Bundeswehr entwickelt wurde. Die PCloudBW hatte Mitte Januar 2025 die mehrstufige Schwachstellenanlayse der deutschen militärischen Security Accreditation Authority durchlaufen und die Akkreditierung für Informationen bis zur Geheimhaltungsstufe "Verschlusssachen - Nur für den Dienstgebrauch erhalten" .
Einseitige Abhängigkeiten sollen verringert werden
Die Bundeswehr hatte zudem entschieden, dass bestimmte geschäftskritische Anwendungen der Business Technology Platform (BTP) von SAP SE in einem eigenen Rechenzentrum oder Netzwerk sicher betrieben werden sollen. Das BWI soll mit dieser Lösung in Kooperation mit Google Cloud und SAP eine sichere, isolierte Umgebung zur IT-Unterstützung von logistisch-administrativen Prozessen der Bundeswehr gewährleisten.
Frank Leidenberger, Chief Executive Officer der BWI, bezeichnete die Google-Plattform als einen Teil des Multi-Cloud-Ansatzes der Bundeswehr. Mit dieser Kooperation wolle man einseitige Abhängigkeiten verringern und somit zur digitalen Souveränität der Bundeswehr beitragen. Gleichzeitig könne man damit für jede operative Anforderung die wirtschaftlichste Cloudlösung nutzen, heißt es weiter.
Die BWI möchte in Zukunft außerdem verstärkt auf Open-Source-Anwendungen in der PCloudBW setzen. Anfang April 2025 gab das Unternehmen Zendis bekannt, dass mit der Bundeswehr ein Rahmenvertrag über die Lieferung der Office & Collaboration Suite Opendesk geschlossen wurde.



