Herstellungsmenge ist für Produktion in China zu klein
Die Herstellung in China ist nur dann günstig und möglich, wenn sie in ausreichenden Stückzahlen erfolgt. 5.000 ist eine Anzahl, die sich für die meisten chinesischen Fertiger schlicht nicht lohnt. Fairphone hatte mit seinem ersten Smartphone ein ähnliches Problem: Das niederländische Startup musste lange nach einem Fertiger suchen. Daher ist für die Nuimo-Macher die Fertigung in Deutschland schlicht sinnvoller. Dabei können sie den Controller zu einem Verkaufspreis produzieren, der mit 160 Euro für die meisten Interessenten noch im akzeptablen Rahmen liegen dürfte. Für das, was der Controller kann, und angesichts der hochwertigen Bauteile ist das ein akzeptabler Preis.
Auch die Programmierung erfolgt in Berlin, im fünf Minuten von der Werkstatt entfernten Büro von Senic - gleichzeitig auch die Wohnung von Eichenwald, Christmann und Philipp Michaelidis, einem Elektroingenieur und dem dritten Mitbegründer von Senic. Hier wird die Steuerungssoftware des Nuimo programmiert, sowie die für Android und iOS verfügbare App. Außerdem hat Tobias Eichenwald hier seine "Frankenstein-Kiste", eine Box mit allen Prototypen und Entwicklungsmodellen des Controllers.
Viele Prototypen bis zum fertigen Produkt
"Was viele nicht bedenken: Vor einer Finanzierungskampagne wird bereits mindestens ein Jahr an einem elektronischen Gerät gearbeitet", erklärt Eichenwald, während er verschiedene Nuimo-Modelle aus unterschiedlichen Materialien aus der Kiste nimmt. Angefangen hat alles mit einem Modell aus Knete, irgendwann war einer der Prototypen beinahe so groß wie eine Getränkedose. Auch mit Teilen aus einem 3D-Drucker entstand schließlich das Modell des heutigen Geräts.
Die Idee einer Hardware-Steuerung für smarte Objekte stößt insbesondere in den USA auf Interesse, wie uns Eichenwald erklärt. Ein Drittel der Vorbestellungen komme aus den Vereinigten Staaten. "Smarte Lautsprecher zum Beispiel sind dort weitaus mehr verbreitet als etwa in Deutschland", sagt Eichenwald - und gerade diese lassen sich, wie auch smarte Glühbirnen, gut mit dem Nuimo ansteuern. Das Interesse ist so groß, dass bereits eine zweite Charge von 3.000 Geräten à 160 US-Dollar verkauft wird. Davon sind bereits über 60 Prozent verkauft. Eine dritte Charge ist in Planung.
Zwei weitere Chargen sind in Arbeit
Auch die kommenden Geräte sollen wieder in der Kreuzberger Hinterhofwerkstatt zusammengebaut werden - dann mit etwas optimierten Abläufen, um die Produktionszeit weiter zu verkürzen, hoffen die Macher. Eine Verlegung der Produktion nach China steht aktuell nicht an - dagegen dürften neben den noch geringen Produktionsmengen auch die mittlerweile eingespielten Beziehungen zu den deutschen Zulieferern eine Rolle spielen. Bei vielen hat das Senic-Team einen guten Preis für die bestellten Teile bekommen.
Für Ende 2016 plant Senic, sein zweites Produkt auf den Markt zu bringen - genügend Ideen haben die Nuimo-Macher offenbar. Aus Tobias Eichenwald war allerdings kein Hinweis herauszubekommen, worum es sich bei dem neuen Projekt handelt. Ob dann die Fertigung auch wieder in Kreuzberg erfolgt, wird sich zeigen.
In einem Pilotprojekt mit Narando vertonen wir in den kommenden Wochen zwei bis drei Golem.de-Artikel pro Woche. Die Texte werden nicht von Robotern, sondern von professionellen Sprechern vorgelesen. Über Feedback unserer Zuhörer freuen wir uns - im Forum oder an redaktion@golem.de.
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Ein Nuimo alle 13 Minuten |
Ja, da bin ich wirklich voll auf der Seife gestanden, dabei ist es eh klar. Danke, das...
Aber immerhin Grobstaubmasken gegen Loesungsmitteldaempfe. Ein Traumjob. Wenn man zu klar...
Dumpfes Berlinbashing ist so Siebziger...
Wer hat denn das behauptet? Wo in meinem Post steht irgendwo, dass die Leute von Senic...