Event-Kit für Absicherung von Großereignissen

Zusätzlich zu seinen stationär verbauten Dronetrackern produziert Dedrone mit dem Event Kit auch ein temporär nutzbares, mobiles Drohnenabwehrsystem. Für um die 20.000 Euro plus Mehrwertsteuer sind in einem ungefähr 100 x 70 x 50 cm großen Kasten ein Dronetracker, ein RF-Sensor und Batterien für zwölf Stunden wasserdicht verpackt. Diese mobile Einheit kann beispielsweise bei Großveranstaltungen wie Konzerten verwendet werden.

  • Ein Event-Kit des Dronetrackers bietet ein komplett autarkes, sofort einsatzbereites System, das zwölf Stunden lang genutzt werden kann. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Administrationsoberfläche eines Dedrone-Systems mit drei Dronetrackern. Zu sehen sind drei Kamerabilder, der RF-Sensor (unten links) und der Audiosensor. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Ein Multicopter vor dem Dedrone-Gebäude in Kassel (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Copter nähert sich den Dronetrackern - zu diesem Zeitpunkt hatte ihn das System schon längst entdeckt und identifiziert. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der aktuelle Dronetracker 2.0, im Hintergrund verschiedene Vorgänger (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Kamera des Dronetrackers (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Sensoren sind an den ...
  • ... Flügeln des Dronetrackers angebracht. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Dedrone verfügt über einen kleinen Fuhrpark an Multicoptern, die von den Ingenieuren genau untersucht werden. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Golem.de hat den Copter-Abwehrspezialisten Dedrone besucht. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Ein Event-Kit des Dronetrackers bietet ein komplett autarkes, sofort einsatzbereites System, das zwölf Stunden lang genutzt werden kann. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Jan Peter Schween zufolge steigt die Bedrohung durch Drohnen in starkem Maße - die in den Medien bekannt gewordenen Zwischenfälle stellen nur einen kleinen Teil der Unfälle dar, die tagtäglich mit Multicoptern passieren. Viele Zwischenfälle hätten dabei gar keinen bedrohlichen Hintergrund, sagt Jan Peter Schween. "Wenn ein Kind einen Multicopter geschenkt bekommt, ist der nach einem Monat langweilig. Dann werden die nächsten Herausforderungen gesucht." Gerade an Sendemasten oder auf dem Gelände von Industrieanlagen werden nahezu täglich abgestürzte Drohnen gefunden. Um Trittbrettfahrer zu vermeiden, gelangen Schween zufolge meist nur die schwerwiegenden Fälle in die Medien, etwa, wenn Flugzeuge involviert sind.

Nichtsdestotrotz wollen sich einige Dedrone-Kunden vor möglichen terroristischen Anschlägen schützen. Ein Sprengsatz ist mit einem Multicopter schnell und vor allem unverdächtig an einen Zielort gebracht. "Wenn ein Auto die halbe Nacht auf einem leeren Parkplatz vor einem Gebäude steht, fällt das dem Sicherheitsdienst auf. Eine Drohne ist viel unauffälliger und schneller", sagt Schween.

Dronetracker soll nahezu jede Drohne erkennen

Die Erkennungsrate von Dedrones Dronetracker liegt Jan Peter Schween zufolge bei nahezu 100 Prozent. Je nach Einstellung der Sensoren kann es jedoch zu Fehlalarmen kommen; ein Dedrone-Kunde außerhalb Deutschlands, der seinen Namen nicht in der Presse sehen möchte, erhält beispielsweise bei der Überwachung seines Großstadions pro Woche durchschnittlich drei Fehlalarme.

Die Dronetracker werden direkt bei Dedrone in Kassel gefertigt. Eine Auslagerung der Produktion, etwa nach China, wird wegen der Qualitätsstandards des Unternehmens nicht in Betracht gezogen. Zum anderen ist die komplette Firmware verschlüsselt; diese Verschlüsselung möchte Dedrone nicht einem OEM anvertrauen. Dabei spielen natürlich auch Gedanken um Industriespionage und Nachahmerprodukte eine Rolle.

"Wir hatten bereits Fälle, in denen Nachahmer unsere Website eins zu eins kopiert haben, um Risikokapital zu sammeln. Ein Produkt hatten die gar nicht", erzählt Schween. Die Produktion der Dronetracker soll weiterhin in Kassel erfolgen, die erforderlichen Stückzahlen werden aktuell erreicht. Wie viele Dronetracker Dedrone baut, wollte uns Schween nicht verraten - auch das ist ein Firmengeheimnis.

Langfristig will Dedrone Software-Plattform etablieren

Langfristig will Dedrone nicht nur als Hardware-Hersteller wahrgenommen werden, sondern als Anbieter einer Plattform für andere Hersteller, die Dedrones Drohnenerkennung nutzen wollen. Dedrone selbst würde dann die Datenverarbeitung der erfassten Signale erledigen, also die eigentliche Erkennung der Drohne anhand der Datenbank mit der sogenannten Drone-DNA - den Merkmalen zahlreicher Drohnenmodelle. Die Hardware, die die Copter aufspürt, würde hingegen von anderen Herstellern kommen.

Soweit ist der Markt aktuell noch nicht - die Nachfrage an preiswerter Technik zur Drohnenerkennung dürfte aber parallel zu den immer weiter fallenden Preisen von Multicoptern steigen. Und solange der Gesetzgeber keine Registrierung von Piloten kleinerer Copter durchsetzt, ist die Hemmschwelle von Hobbypiloten, in verbotenen Flugzonen zu fliegen, weiterhin klein. Dedrone dürfte es freuen, dürfte diese Situation doch auch weiterhin gute Geschäfte sichern.

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 System erkennt Drohne im Test zuverlässig
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Crossfire579 05. Okt 2016

Kann auch mit dem 300kmh schnellen Modellen mit einem abfluggewicht von 35kg ins Stadion...

chefin 29. Sep 2016

Zwischen Gau und Terror gibts eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Nehmen wir mal die...

kabauterman 28. Sep 2016

Ich halte mal absolut garnichts von dem System, außer das Wissen das eine Drohne da ist...



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