Berliner Cyberhotline: 15.000 Euro Personalkosten für zwei Beratungsgespräche
Die neue Cyberhotline soll Berliner Unternehmen vor Angriffen auf ihre IT schützen. Doch der Start verläuft schleppend - zu hohen Kosten.

Die Ende März eingerichtete Cyberhotline für die Berliner Wirtschaft verursacht monatlich 15.000 Euro Personalkosten, während bisher nur zwei Unternehmen das Angebot annahmen. Das belegt eine Antwort der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe auf eine Presseanfrage von Golem.de. Die Hotline soll laut Webseite "im Notfall umgehend erste Hilfe und Informationen bei Angriffen auf Ihre IT-Infrastruktur" bereitstellen.
Wir fragten die Senatsverwaltung unter anderem, wie hoch das Budget für den Träger der Hotline ist. Die DAB Digitalagentur Berlin GmbH betreibt unter der Telefonnummer 030 166 360 580 die Hotline, die sich laut AGB explizit nur an Berliner Unternehmen richtet. Ein Pressesprecher des Senats sagte, dass "für das Jahr 2022 [...] Mittel in Höhe von rund 2,9 Mio. Euro zur Deckung der Ausgaben bereitgestellt [wurden]."
Vergleichsweise hohe Kosten
"Für die Umsetzung der Cyberhotline werden insbesondere Personalausgaben in Höhe von 15.000 Euro pro Monat für die Pilotphase in 2022 eingesetzt", sagte der Sprecher weiter. Weitere Kosten für die Hotline präzisierte er nicht. Wir fragten auch, wie viele juristische Personen bisher beraten werden konnten: "Seit dem Start am 31.3. konnten bereits zwei Unternehmen im Rahmen des Notfallmanagements unterstützt werden", teilte der Sprecher mit.
Auf ihrer Webseite wirbt die Digitalagentur mit Partnern, an die für Einzelfalluntersuchungen vermittelt werden kann. Dazu gehört unter anderem das Unternehmen Nexenio, das durch die Entwicklung der Luca-App bekannt wurde.
Laut der Antwort des Pressesprechers bestehen zwar keine Vertragsbeziehungen mit den Partnern, aber sie müssen ihm zufolge "ihre Expertise und ihre Beratungsschwerpunkte durch überprüfbare Referenzen ausweisen". Diese Prüfung überimmt demnach das IT-Sicherheitsnetzwerk Berlin-Brandeburg. Das Netzwerk ist laut Impressum ein eingetragener Verein mit Mitteln aus Land und Bund zur "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur".
Der Autor meint dazu:
Dass IT-Experten für eine Hotline nicht billig sind, ist klar. Entsprechend erklären sich die auch anfangs hoch wirkenden Personalkosten. Aber es bedarf wohl erst noch mehr Werbung für die Hotline. Zudem sollten solche inhaltlich wichtigen Projekte nicht auf Länderebene Ressourcen schlucken, wenn sie beispielsweise beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gebündelt mehr erreichen könnten.
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