Berlin: Software-Update verhindert Bestattungen für drei Wochen

Der Berliner Bezirk Mitte wird ab Mitte Dezember für fast drei Wochen komplett auf die Durchführung von Bestattungen verzichten. Der Grund dafür sind offenbar Wartungsarbeiten an einer zentralen Software, die für die Friedhofsverwaltung genutzt wird. Das berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf eine Antwort des Bezirksamts, die dem RBB vorliegt.
Die Wartungsarbeiten finden demnach vom 15. Dezember bis zum 2. Januar statt. Je nach Friedhof kann der Zeitraum für die ausgesetzten Bestattungen aber noch länger sein, wie die BZ berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Der RBB zitiert das Bezirksamt dazu wie folgt: "Alle Verwaltungsaufgaben in den Friedhofsverwaltungen sind an eine zentrale Software gebunden, diese wird im genannten Zeitraum gewartet und es finden keine Buchungen statt" . In dem Zeitraum sollen Mitarbeiter außerdem angesammelte Überstunden ausgleichen, wie der RBB weiter schreibt.
Ob die Wartungsarbeiten tatsächlich den gesamten Zeitraum von fast drei Wochen einnehmen oder ob der sehr weit gefasste Zeitraum auch im Zusammenhang mit den Weihnachtsfeiertagen steht, an denen möglicherweise andere Beteiligte nicht arbeiten, ist derzeit nicht klar. Warum aber die Wartungsarbeiten für Software allerdings fast drei Wochen einnehmen sollten, ist schwer nachvollziehbar. Auch warum der Bezirk nicht auf eine analoge Buchführung für die Bestattungen ausweicht und dies nach den Wartungsarbeiten nachträgt, wirft Fragen auf.
Als Alternativen verweist die Bestatterinnung in Berlin laut dem RBB auf die anderen Friedhöfe der Stadt, die nicht von den Wartungsarbeiten betroffen sind. Sollen Verstorbene jedoch unbedingt auf einem Friedhof in Berlin-Mitte bestattet werden, gelte es, dies Bestattungen eben aufzuschieben. Eine Einäscherung finde weiter statt, für Erdbestattungen müssen die Verstorbenen aber wohl deutlich länger als üblich in Kühlhäusern verbleiben.