Berlin E-Prix: Motoren, die nach Star Wars klingen
In Tempelhof sirrten die Motoren: Am 23. Mai 2015 fand auf dem Gelände des Tempelhofer Flughafens der Berlin E-Prix statt, das achte Rennen der Formel-E-Weltmeisterschaft. Die Veranstaltung war gut besucht und laut - aber nicht wegen der Elektrorenner.

Die Motoren klängen nach Star Wars, sagte ein Besucher nach dem Rennen. Er war mit seinem kleinen Sohn zum Flughafen Tempelhof in Berlin gekommen, um sich den E-Prix anzuschauen. Ein anderes Paar war nicht nur wegen des Motorsports, sondern auch aus praktischen Erwägungen gekommen: Die beiden überlegen den Kauf eines Elektroautos.
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Um sich darüber zu informieren, bot sich an diesem sonnigen Nachmittag reichlich Gelegenheit: Denn zum Elektroautorennen gab es auch ein großes Rahmenprogramm zum Thema Elektromobilität. Ausgetragen wurde der achte Lauf der Formel-E-Weltmeisterschaft auf dem abgesperrten Vorfeld des Flughafens Tempelhof. Dort hatten die Veranstalter einen knapp 2,5 Kilometer langen Kurs mit 17 Kurven abgesteckt.
Besucher standen an der Zielgerade
Es war das erste Mal seit knapp 20 Jahren, dass wieder ein offizielles Autorennen in Berlin stattfand - 1998 wurde das letzte Rennen auf der Avus ausgetragen. Entsprechend groß war der Andrang: Über 21.000 Besucher kamen zum alten Flughafen mitten in der Stadt. Für sie gab es Sitzplätze auf drei Tribünen. Sie kamen aber auch an drei Stellen direkt an die Strecke und konnten die Autos durch den Fangzaun unmittelbar vor sich entlang flitzen sehen. Eines dieser Areale war an der Start-und-Ziel-Gerade - dort, wo auf den meisten Rennstrecken die teuersten Eintrittskarten verkauft werden.
Unter dem über einen Kilometer langen Vordach des Flughafens waren verschiedene Stände aufgebaut, wo die Besucher die Renner des Nachwuchses bewundern konnten: Zum Rahmenprogramm gehörte ein Rennen der FE School Series, deren filigrane Fahrzeuge eher an Seifenkisten erinnern. Auf einem Hindernis-Parcours führten Motorradfahrer auf E-Bikes Kunstsprünge vor. Ein DJ legte Musik auf.
Laute Elektroautos
Sie dröhnte aus Lautsprechern, die unter dem Dach der Vorhalle hingen, und war damit das Zweitlauteste an diesem Tag. Das lauteste waren die Autos. Aber nicht die Rennwagen, die mit hohem Sirren über die Strecke jagten, sondern der Rekordversuch: der längste Korso aus Elektroautos. Zu schlagen galt es den existierenden Rekord aus den USA mit einem Korso aus 507 Autos.
Das schaffte Berlin: 577 Elektrofahrzeuge kurvten über die Strecke - Segways, elektrische Lieferwagen, E-Motorräder, das Bochumer Solarauto Solarworld und die ganze Palette der Pkw, vom Citroen C-Zero über den BMW i3 und den Renault Twizzy bis hin zum Roadster und dem Model S des US-Herstellers Tesla Motors - unter ohrenbetäubendem Gehupe. An dieser Stelle wären Ohrenschützer angebracht gewesen. Erst nach einer knappen Stunde kehrte wieder Ruhe ein. Jetzt muss nur der neue Rekord nur noch ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen werden.
Besucher dürfen in die Boxengasse
Während des Korsos gab es einen Pit Walk: Wer eine entsprechende Eintrittskarte gekauft hatte, durfte in die Boxengasse gehen und einen Blick in Zelte werfen, in denen die Teams während des Rennens arbeiten und wo das zweite Auto bereit steht: Da die Akkus nicht leistungsfähig genug für ein ganzes Rennen sind, kommen die Fahrer etwa zur Rennmitte in die Box und wechseln das Auto.
Das wollten sich viele Besucher nicht entgehen lassen. Entsprechend groß war auch der Andrang an der Sicherheitsschleuse und auf der Brücke über die Strecke. Großen Ansturm gab es auch später, als die Fahrer an den Schaltern, an denen früher die Fluggesellschaften die Passagiere abfertigten, Autogramme schrieben und sich mit den Fans fotografieren ließen. Vor allem bei den ehemaligen Formel-1-Piloten wie Nick Heidfeld drängten sich die Fans.
Die Formel E gibt sich volksnah.
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