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Berlin: Deutsche Post startet Pakettransport per Solarschiff

Erstmals in Deutschland übernimmt ein mit Solarenergie betriebenes Schiff die Beförderung von Paketen. Zusätzliche Energie für den Antrieb soll nicht benötigt werden.
/ Friedhelm Greis
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Die Fahrt zur Oberbaumbrücke gehört bislang nicht zur Route des Solarschiffes. (Bild: Deutsche Post)
Die Fahrt zur Oberbaumbrücke gehört bislang nicht zur Route des Solarschiffes. Bild: Deutsche Post

Die Deutsche Post testet in Berlin den Pakettransport auf dem Wasser. "Bei dem deutschlandweit ersten Pilotprojekt dieser Art wird das Solarschiff auf der Spree täglich Hunderte Sendungen vom Südhafen Spandau zum Westhafen transportieren - ohne Emissionen zu verursachen" , teilte das Unternehmen zum Projektstart am 6. Oktober 2022 mit(öffnet im neuen Fenster) .

Das elektrisch angetriebene Schiff ist 10,50 Meter lang und 2,50 Meter breit. Durch die Nutzung von Photovoltaik auf dem Schiffsdach kann den Angaben zufolge ausreichend Strom für den Antrieb und die Bordenergie gewonnen werden.

"Für Zeiten ohne Sonne wird die Energie in Batterien gespeichert. Das Schiff hat eine Antriebsstärke von fünf Kilowatt und kommt damit auf bis zu zwölf Kilometer pro Stunde" , heißt es weiter. Bei Sonnenschein sei die Fahrtdauer unbegrenzt, ohne Sonne könne das Schiff sechs bis acht Stunden fahren.

Der Transportweg der Sendungen beginnt in einem Paketzentrum westlich von Berlin. Von dort bringt ein Lkw vier bis fünf Paketwagen mit bis zu 250 Paketen in den Südhafen Spandau. "Diese werden auf das Solarschiff verladen und innerhalb von rund 100 Minuten zum Westhafen transportiert. Vom Westhafen aus werden die Pakete dann weiter umweltfreundlich zu den Kunden gebracht - mit elektrischen Lastenrädern" , schreibt das Unternehmen.

Bei einem erfolgreichen Testbetrieb will die Deutsche Post prüfen, inwieweit ein Ausbau der Solarschiffsflotte möglich sei. Ebenso sei eine Erweiterung der Transportroute von Spandau über den Westhafen nach Neukölln und Mariendorf möglich, heißt es weiter.

Die Schiffe sollen später autonom fahren

Das Projekt ist Teil des Forschungsprojekts Autonome elektrische Schifffahrt auf Wasserstraßen in Metropolregionen (A-Swarm)(öffnet im neuen Fenster) , an dem auch die Technische Universität Berlin (TU) beteiligt ist. Ziel ist, Wasserstraßen als Verkehrswege zu nutzen, um die Straßen zu entlasten. Die Schiffe sollen aus Klimaschutzgründen elektrisch sein. Fernziel ist, sie autonom zu betreiben.

"Der Verkehrsträger Schiff bietet in Metropolenregionen bei einer bestehenden Wasserstraßen-Infrastruktur mit geringer Auslastung meist massive freie Kapazitäten für die Verlagerung von Güterverkehren von den überlasteten Straßen aufs Wasser" , heißt es auf der Webseite des Projekts.


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