Bereits ab Juli: Intel entlässt bis zu 20 Prozent der Fab-Arbeiter

Intels neuer CEO Lip-Bu Tan führt den harten Sparkurs bei dem Prozessorhersteller fort: Ab Juli 2025 sollen 15 bis 20 Prozent der Mitarbeiter in den Halbleiterfabriken (kurz Fabs) ihren Job verlieren. Das berichtet die Zeitung The Oregonian(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf ein Schreiben von Naga Chandrasekaran, der Intels Fertigung und Technologieentwicklung leitet. Inwiefern andere Unternehmensteile ebenfalls von Entlassungen betroffen sein werden, ist aktuell unklar. Bekannt ist allerdings, dass CEO Tan insbesondere die Hardware-Entwicklung stärken will .
Die aktuelle Entlassungswelle könnte aber das Ausmaß der 2024 vorangegangenen erreichen. Anders als im Vorjahr, als bereits 15.000 Mitarbeiter entlassen wurden, wird Intel diesmal keine Optionen für ein freiwilliges Ausscheiden anbieten. Vielmehr werde nach Leistung sowie anhand der zukünftigen Schwerpunkte des Unternehmens entschieden, wer gehen muss. Man werde aber "Menschen sorgsam und mit Respekt behandeln" , zitiert The Oregonian aus der Mitteilung des CTO.
Unerwartet kommen die Entlassungen nicht: Bereits im April 2025 berichtete der Finanznachrichtendienst Bloomberg über weitere bevorstehende Kürzungen . Intel bestätigte die Pläne , äußerte sich aber nicht zum Umfang. Damals hieß es, dass insbesondere das Management gestrafft werden solle.
Entlassungen in der Entwicklung?
Dass auch beim Fab-Personal gekürzt wird, dürfte daran liegen, dass das von Ex-CEO Pat Gelsinger aufgelegte Programm Fünf Prozessknoten in vier Jahren mit Intel 18A offiziell beendet ist. Gelsinger selbst hatte bereits gesagt (g+) , dass danach die Ausgaben sinken sollten.
Andererseits ist die Fertigungssparte Intel Foundry Services (IFS) noch immer das Sorgenkind des Unternehmens. Denkbar ist, dass Intel auf mangelnde Nachfrage reagiert und möglicherweise gar einzelne Fertigungsprozesse aus dem Angebot nimmt. Darauf könnten die von Chandrasekaran angekündigten "Änderungen im Portfolio" hindeuten. Die genauen Auswirkungen des aktuellen Sparprogramms werden sich aber erst in den kommenden Monaten zeigen.



