BER Bausimulator angespielt: Satirisch am Flughafen scheitern
Im kostenlosen Mobile Game des Postillon ist die Sache mit dem Hauptstadtflughafen völlig frustrierend - und damit sehr lustig.

Es passiert einfach nichts. Der Ladebalken sagt uns, dass die Bauarbeiten in fünf Tagen abgeschlossen sind. Aber tatsächlich sind im Mobile Game BER Bausimulator schon Wochen vergangen, und in Echtzeit immerhin ein paar Minuten. Irgendwas stimmt nicht: Entweder fehlt Geld oder eine Genehmigung, eine der beteiligten Firmen ist pleite oder es gibt Probleme mit den Kabelschächten, der Rollbahn oder was auch immer beim Erstellen eines Hauptstadtflughafens schiefgehen kann.
Ähnlich wie beim echten Airport nahe Berlin geht im Mobile Game ständig etwas schief - oft können wir nichts dafür und bekommen die entsprechende Information viel zu spät. In einem klassischen Aufbauspiel würde uns das stören, in BER Bausimulator ist es Absicht.
Die vom Satiremagazin Der Postillon als kostenloser Download für Smartphones und Tablets unter Android (ab 4.3) und iOS (ab 9.0) veröffentlichte App gibt uns angeblich die Möglichkeit, den Flughafen tatsächlich fertigzustellen. Geschafft haben wir das nicht - und eigentlich geht es auch eher darum, die langjährige Posse um den Airport in Schönefeld humorvoll aufzuarbeiten.
Damit wir den Flughafen eröffnen können, müssen wir 16 Gebäude aus dem Boden stampfen - vom Parkhaus bis zum Hauptterminal. Die Anlagen platzieren wir halbwegs passend auf dem dunkelgrünen Untergrund. Dann vergeben wir die Aufträge an Subunternehmer, und da fangen die wahren Probleme an.
Zwar können wir so etwas wie einen optimalen Kandidaten auswählen - also einen, der das bestmögliche Verhältnis aus positiven Bewertungen und überschaubaren Kosten aufweist. Aber ob die Firma dann doch nicht nach ein paar Wochen pleitegeht, ist nicht immer absehbar.
BER Bausimulator will schwierig bis frustrierend sein. Das Programm geht dabei aber einigermaßen, aber nicht total unfair vor - zumindest hatten wir den Eindruck, dass beispielsweise ein teurer und positiv bewerteter Subunternehmen seinen Job dann mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich ausführt.
Das Drumherum des Programms ist satirisch mit vielen Anspielungen aufbereitet. Da ist etwa eine sprechende Büroklammer, die an den verhassten Karl Klammer aus alten Office-Versionen erinnert und der eigentlich auch keinen Bock auf seine Arbeit hat - und uns bittet, einfach ohne Erklärung loszulegen.
BER Bausimulator ist kostenlos erhältlich. Unter Android gibt es die Möglichkeit, für rund 1 Euro die sonst relativ oft eingeblendete Werbung abzuschalten, außerdem gibt es ein Extra für rund 330 Euro (uns ist nicht ganz klar, was das bewirkt).
Die iOS-Fassung schaltet Werbung für rund 2,30 Euro ab. Es gibt Hinweise in einigen Kommentaren, dass das Spiel nach dem Abschalten der Werbung noch schwieriger und frustrierender wird.
Fazit
Wer als Bürger von Berlin seit Jahren seine Koffer frustriert nach Tegel statt nach Schönefeld schleppt oder sich als Steuerzahler einfach über das Extra an Verschwendung ärgert, bekommt mit BER Bausimulator zumindest ein bisschen Wiedergutmachung in Form eines ziemlich lustigen Spiels.
Das Mobile Game ist in Sachen technische Aufbereitung und Spielmechanik ähnlich schlicht gestrickt wie der künftige Hauptstadtflughafen. Aber dafür gibt's vor dem Smartphone einigermaßen was zu lachen - und die Kosten sind auch überschaubar.
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"nur" 40 Minuten? Dazu noch im Schnitt wohl 15-20 Minuten bis zum Hbf. Und dann ist man...
Hahaha der war gut :)
Also die App ist schlecht programmiert. Mit meinem Huawei Mate 9, was schon ein paar...
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